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CDU/CSU - Bundestagsfraktion

Böhmer: Keine Einschnitte beim Zivildienst!

Berlin (ots)

Anlässlich der Vorstellung des Berichts der
Kommission „Impulse für die Zivilgesellschaft“ erklärt die
stellvertretende Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Prof.
Dr. Maria Böhmer MdB, zur Zukunft des Zivildienstes:
Die Bundesregierung muss jetzt endlich Farbe bekennen, was sie bei
Wehrpflicht und Zivildienst eigentlich will: Familienministerin
Renate Schmidt als erklärte Gegnerin der Wehrpflicht treibt die
Abschaffung des Zivildienstes voran, Verteidigungsminister Peter
Struck will dagegen an der Wehrpflicht festhalten. Wenn sich die
Familienministerin durchsetzt, ist das Ende des Zivildienstes
unvermeidbar. Zunächst soll er auf neun Monate verkürzt und dann bis
2008 ganz abgeschafft werden. Die Bundesregierung darf das Pferd
nicht vom Schwanz her aufzäumen: Sie muss zunächst über die Zukunft
der Wehrpflicht entscheiden. Daraus sind dann die Konsequenzen für
den Zivildienst abzuleiten.
Bereits die Verkürzung der Zivildienstzeit auf neun Monate hätte
gravierende Folgen: Die tatsächliche Einsatzzeit würde noch weiter
zurückgehen, weil die Einarbeitungszeit nicht gekürzt werden kann.
Alte und kranke Menschen sowie schwerstbehinderte Kinder und
Erwachsene, die besonders auf persönliche Kontinuität in ihrer
Betreuung hoffen, müssten mit häufigerem Wechsel der
Zivildienstleistenden leben. Die erforderliche menschliche Zuwendung
würde darunter leiden.
Eine Abschaffung des Zivildienstes würde tiefe Einschnitte in
Qualität und Quantität der sozialen Angebote für Kranke und
Pflegebedürftige bedeuten. Zuwendung und menschliche Nähe gerieten
ins Hintertreffen. Da die Zivildienstleistenden besonders motiviert
sind, Hilfe zu leisten, und nicht aus finanziellem Antrieb ihren
Dienst tun, sind sie auch nicht ohne weiteres durch andere Dienste zu
ersetzen.
Außerdem motiviert der Zivildienst viele junge Männer, nach dem
Ende der Dienstzeit eine ehrenamtliche Tätigkeit aufzunehmen oder
eine Ausbildung im Pflegebereich zu beginnen. Auf dieses wichtige
Engagement können wir nicht verzichten.
Die Empfehlung der Kommission zur Stärkung der Freiwilligendienste
als möglicher Ersatz für den Zivildienst ist zwar im Grundsatz
richtig. Allerdings muss bezweifelt werden, ob damit ausreichend
Ersatz geschaffen werden kann, weil schon im vergangenen Jahr die zur
Verfügung stehenden Freiwilligenplätze mangels Nachfrage nicht
besetzt werden konnten.
Die Bundesregierung muss jetzt endlich ein Gesamtkonzept vorlegen,
um Planungssicherheit für die Träger des Zivildienstes zu schaffen:
Wie sollen die Aufgaben ohne qualitative und quantitative
Einschnitte künftig bewältigt werden und wer soll die Kosten tragen?
ots-Originaltext: CDU/CSU - Bundestagsfraktion
Digitale Pressemappe:
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CDU/CSU - Bundestagsfraktion
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Telefon: (030) 227-52360
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