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Wanderwitz/Klöckner: Rentendebatte muss die Kinder im Blick haben

Berlin (ots)

Anlässlich eines Gespräches der Jungen Gruppe mit
Ministerpräsident a. D. Prof. Dr. Kurt Biedenkopf erklären der 
Vorsitzende der Jungen Gruppe der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Marco 
Wanderwitz MdB, und seine Stellvertreterin Julia Klöckner MdB:
Mit Fokus auf die aktuelle Rentendebatte dieser Wochen und den am 
8. März 2006 vorgelegten Rentenversicherungsbericht war die 
Diskussion mit dem sächsischen Altministerpräsidenten Prof. Dr. Kurt 
Biedenkopf, Vorsitzender der Kommission "Familie und demographischer 
Wandel" der Robert-Bosch-Stiftung, für die jüngeren Abgeordneten eine
Bestärkung im Ringen für mehr Generationengerechtigkeit. Kurt 
Biedenkopf verdeutlichte erneut, wie wichtig eine Zäsur bei den 
Reformbemühungen der sozialen Sicherungssysteme ist. Ohne tief 
greifende Änderungen wird die heutige Kindergeneration andernfalls 
zukünftig nicht mehr bereit sein, die Lasten, die ihr aufgebürdet 
werden, zu tragen.
Auch und gerade bei den sozialen Sicherungssystemen ist es 
wichtig, mehr Freiheit und Verantwortung zu wagen. Junge Menschen in 
unserem Land brauchen Zukunftssicherheit, um Investitionen in die 
Zukunft - in Kinder, Karriere und private Altervorsorge - frühzeitig 
belastbar planen zu können. Daher ist es unerlässlich, ihnen jetzt 
ehrlich zu sagen, was in Jahrzehnten auf sie zukommt.
Familien tragen in unserer Gesellschaft eine außerordentlich hohe 
Last. Die Kosten der Kinder werden heute weitgehend privatisiert, ihr
Nutzen aber wird weitgehend sozialisiert. Eine gerechte 
Familienpolitik muss für einen angemessenen Ausgleich zwischen den 
privaten Lasten und den öffentlichen "Gewinnen" der Investition in 
Kinder sorgen.
Die gesetzliche Rentenversicherung lässt bisher die 
Familienleistungen im Rahmen der Alterssicherung weitgehend 
unberücksichtigt. Die durch Familienarbeit erworbenen Ansprüche 
stehen in keinem Verhältnis zu Umfang und Bedeutung der erbrachten 
Leistungen. Die in diesem System angelegten Wertentscheidungen sind 
nicht familienfreundlich. Die Sozialisierung des "Kindernutzens" 
erzeugt zudem die trügerische Illusion, das eigene Alter sei dank der
kollektiven Sicherungssysteme auch ohne eigene Kinder gesichert.
Die Rentendebatte ist eine solche, die die heutige 
Rentnergeneration, die hinreichend Kinder hatte, am wenigsten noch 
selbst betreffen wird. Vielmehr werden ihre Enkel und Urenkel die 
Kosten der heute getroffenen Entscheidungen tragen müssen. Die 
Erhöhung des Renteneintrittsalters auf 67 Jahre allein reicht bei 
weitem nicht aus, die Altersversorgung zukunftssicher zu machen. Was 
wir brauchen, ist eine deutliche Systemreform - andernfalls werden 
die Sozialsysteme den Staat ruinieren. Dabei muss geprüft werden, 
inwieweit es möglich ist, die Leistungen des Rentensystems wesentlich
stärker nach der Kinderzahl zu differenzieren.
CDU/CSU - Bundestagsfraktion
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