Brähmig: Tourismusstandort Deutschland optimal auf den Klimawandel vorbereiten
Berlin (ots)
Zum Ergebnis der Öffentlichen Anhörung des Tourismus-Ausschusses des Deutschen Bundestages zu den Auswirkungen des Klimawandels auf den Tourismus erklärt der Vorsitzende der Arbeitsgruppe Tourismus der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Klaus Brähmig MdB:
Der Klimawandel wird langfristig voraussichtlich die natürlichen Gegebenheiten des Tourismusstandortes Deutschland verändern. Während der Wintersport in den Alpen und den Mittelgebirgen mit einem erwarteten geringeren Schneefall konfrontiert wird, könnten insbesondere Küstenregionen von wärmeren Sommern und einer Saisonverlängerung im Frühjahr und Spätsommer profitieren. Deshalb ist neben Klimaschutzmassnahmen auch eine intensivere Diskussion über Anpassungsmöglichkeiten erforderlich, von der durchgängigen Anbindung über Bahn, Autobahn und Flughäfen, der Infrastruktur der Ferienregionen, den Tourismusangeboten über einen verbesserten Küstenschutz bis zur Sommerferienregelung.
Die deutsche Tourismuswirtschaft misst dem Umwelt- und Klimaschutz schon im ureigensten Interesse seit langem eine große Bedeutung zu, weil eine weitgehend intakte Natur zu den Grundvoraussetzungen des Tourismus sowohl in Deutschland als auch in ausländischen Zielen gehört. Deutschland ist führend bei den Umweltstandards im Tourismusbereich und trägt als Reiseweltmeister auch zum Export dieser Standards und Schärfung des Umweltbewusstseins auf der ganzen Welt bei.
Die gegenwärtige Verteufelung des Flugverkehrs ignoriert die beeindruckenden Erfolge bei der Reduzierung des Treibstoffverbrauchs und die enormen Beschäftigungseffekte. Vernachlässigt wird auch der große Anteil von Geschäftsreisen, die mit Deutschland als Wirtschaftsstandort und Exportweltmeister untrennbar verbunden sind. Eine deutliche Verteuerung von Flügen hätte auch soziale Aspekte, da vor allem Geringverdiener und viele Familien bei ihrer Wahl des Reiseziels einschränkt wären. Ein Verzicht auf Fernreisen würde vielen Entwicklungsländern die Chance nehmen, ihre touristischen Dienstleistungen anzubieten und den Erhalt ihrer Naturschutzgebiete zu finanzieren. Stattdessen sollten wir z. B. den Bus als das noch vor der Bahn umweltfreundlichste Verkehrsmittel überhaupt von Wettbewerbsverzerrungen befreien und fördern.
Wir brauchen keine Panikmache, keine ideologische Symbolpolitik und keine Bevormundung der Bevölkerung, sondern positive Anreize für eine Umorientierung zu einem umweltbewussteren Reiseverhalten. Das Klima ist seit jeher einem beständigen Wandel unterworfen. Klimaschutz ist eine globale Aufgabe, insbesondere angesichts des Bevölkerungswachstums und des steigenden Energieverbrauchs der Entwicklungs- und Schwellenländer. Nötig sind international abgestimmte Maßnahmen zur Senkung der Treibhausgasemissionen, die Wettbewerbsverzerrungen vermeiden und den Grundsatz der Wirtschaftlichkeit beachten.
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