Alle Storys
Folgen
Keine Story von UNHCR Deutschland mehr verpassen.

UNHCR Deutschland

UNHCR: Appell an CDU/CSU

Berlin (ots)

Das UN-Flüchtlingskommissariat (UNHCR) appelliert
an CDU/CSU, ihre Position zum Thema nichtstaatliche Verfolgung zu
überdenken.
Vor dem Hintergrund der aktuellen Diskussion betonte die
UN-Organisation erneut, die Genfer Flüchtlingskonvention gewähre
Schutz unabhängig davon, ob religiös, politisch oder ethnisch
motivierte Verfolgung von staatlichen oder nichtstaatlichen Akteuren
ausgehe.
Diese Auffassung werde von der internationalen Praxis eindeutig
bestätigt, u.a. auch von fast allen EU-Mitgliedsstaaten. In einer
jüngst vorgelegten Richtlinie der EU-Kommission zu einer
einheitlichen Flüchtlingsdefinition sei ausdrücklich die
nichtstaatliche Verfolgung berücksichtigt worden. Es gehe deshalb
nicht um eine Erweiterung der Asylgründe, sondern um die Anpassung an
internationale Standards.
UNHCR unterstrich zudem, in keinem der Staaten, die den
Konventionsschutz für die Opfer nichtstaatlicher Verfolgung
anerkennen, würden die Betroffenen als Sicherheitsrisiko angesehen.
Denn bekanntlich suchten gerade diese Flüchtlinge Schutz vor der
Verfolgung extremistischer Gewalttäter und Fanatiker. Insofern sei
eine Verknüpfung dieser Kernfrage des Flüchtlingsschutzes mit
Sicherheitsbedenken verfehlt. Das Gegenteil sei richtig: Der
Konventionsschutz für die Opfer nichtstaatlicher Verfolgung gehöre zu
den zivilisatorischen Maßnahmen gegen die Terrorismus-bekämpfung.
In der deutschen Zuwanderungsdiskussion sei in den vergangenen
Monaten der Handlungsbedarf deutlich geworden, den es beim Thema
nichtstaatliche Verfolgung gebe. Dies hätten sowohl die Unabhängige
Expertenkommssion der Bundesregierung als auch die
CDU-Zuwanderungskommission bestätigt. Der Vorschlag, die
nichtstaatliche Verfolgung in das so genannte "kleine Asyl"
einzufügen sei deshalb ein richtiger und notwendiger Schritt, um
diese Erkenntnis in die Praxis umzusetzen.

Pressekontakt:

UNHCR Berlin
Presse: Stefan Telöken
Telefon: 030/202202-26/10, 0170/4161229
Telefax: 030/202202-23
Internet: www.unhcr.de

Original-Content von: UNHCR Deutschland, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: UNHCR Deutschland
Weitere Storys: UNHCR Deutschland
  • 24.10.2001 – 14:13

    UNHCR: Flüchtlingskonvention schützt keine Terroristen

    Berlin (ots) - Das UN-Flüchtlingskommissariat (UNHCR) ist besorgt, dass die aktuelle Diskussion um Terrorismus und innere Sicherheit zu einer Stigmatisierung von Asylsuchenden und Flüchtlingen beitragen könnte. In einer heute veröffentlichten Stellungnahme betont die UN-Organisation, Schutzsuchende mit terroristischem Hintergrund seien Ausnahmeerscheinungen. Wer als Asylsuchender lediglich die ...

  • 27.09.2001 – 15:59

    UNHCR: Opfer nicht mit Tätern verwechseln

    Berlin (ots) - Zum morgigen Tag des Flüchtlings appelliert das UN-Flüchtlingskommissariat (UNHCR) an die politisch Verantwortlichen, eine faire Balance zwischen Flüchtlingsschutz und Sicherheitsinteressen zu bewahren. Mit Blick auf die aktuelle Diskussion mahnt UNHCR, Opfer nicht mit Tätern zu verwechseln. Viele Asylsuchende sind vor religiös, ethnisch und politisch motiviertem Fanatismus geflohen. ...

  • 26.09.2001 – 09:01

    UNHCR gedenkt ermordeter Kollegen

    Berlin (ots) - In Gedenken an ihre ermordeten Kollegen haben die UNHCR-Mitarbeiter heute größere internationale Anstrengungen gefordert, um die Sicherheit von humanitären Helfern und jenen Millionen Menschen zu garantieren, denen sie helfen. "Vor genau einem Jahr erlebte UNHCR die dunkelste Phase seiner 50-jährigen Geschichte, als vier unserer Kollegen innerhalb von zwei Wochen brutal ermordet wurden", so UN-Flüchtlingskommissar Ruud Lubbers. Sechs Monate später ...