Inlandspresse - keine Vorabmeldung Die "Berliner Zeitung" zur Diskussion über eine Migrantenquote in der SPD
Berlin (ots)
Offensichtlich soll das Eintreten für die Migrantenquote das Scheitern in der Auseinandersetzung mit Sarrazin verdecken. Man kann bezweifeln, dass der Plan gelingt. So gibt es bislang im 46-köpfigen SPD-Vorstand keinen einzigen Migranten. Da wirkt der plötzliche Einsatz für diese Zielgruppe wenig glaubwürdig. Fraglich ist auch, ob die Parteigremien tatsächlich leistungsfähiger werden, wenn sie künftig durch den Links-Rechts-, den Regional- und Geschlechterproporz, sowie durch eine Migrantenquote vorstrukturiert werden. Das Kernproblem der Spontanaktion aber ist, dass sie sich wieder mit Partei-Funktionen beschäftigt, statt die Sorgen in der Bevölkerung und die Probleme der Migranten aufzugreifen und Lösungsvorschläge zu entwickeln. Immerhin hegt die Hälfte der SPD-Anhänger Sympathien für Sarrazins ärgerliche Provokationen. Diese Menschen kann man so kaum überzeugen.
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