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Aktionsbündnis "Tiere gehören zum Circus"

Aktionsbündnis "Tiere gehören zum Circus" erhebt schwere Vorwürfe gegen die grün-schwarze Koalition im Darmstädter Stadtparlament (BILD)

Aktionsbündnis "Tiere gehören zum Circus" erhebt schwere Vorwürfe gegen die grün-schwarze Koalition im Darmstädter Stadtparlament (BILD)
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Kirchheimbolanden (ots)

Zurzeit strömen die Darmstädter Bürger/-innen zu Tausenden in den auf dem Messeplatz gastierenden Circus Charles Knie, einem traditionellen Circusunternehmen, das auch Wildtiere mit sich führt. Offensichtlich werden traditionelle Circusse von einem großen Teil der Darmstädter Bevölkerung sehr geschätzt. Dessen ungeachtet hat vor kurzem das Darmstädter Stadtparlament mit den Stimmen der Grünen und der CDU beschlossen, Gastspiele von traditionellen Circusunternehmen mit Wildtieren auf öffentlichen Flächen nicht mehr zuzulassen. Das Aktionsbündnis "Tiere gehören zum Circus" kritisiert diesen Beschluss scharf: Erstens ist das Darmstädter Wildtierverbot juristisch höchst fragwürdig, zweitens kann es biologisch nicht begründet werden und drittens stellt es eine unerträgliche Bevormundung der Bürger/-innen dar.

Die Haltung von Tieren in Circusbetrieben wird in Deutschland durch das Tierschutzgesetz (§ 2 und § 11) und durch die "Leitlinien für die Haltung, Ausbildung und Nutzung von Tieren in Zirkusbetrieben" geregelt. Die deutschen Regelungen zur Circustierhaltung, die zu den strengsten in Europa zählen, lassen unter bestimmten, genau definierten Voraussetzungen auch das Mitführen von Wildtieren zu. Zurzeit wird dieses Regelwerk von dem Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz überarbeitet und an neueste Erkenntnisse angepasst. Das Darmstädter Wildtierverbot steht zu den Gesetzen und Leitlinien des Bundes in offenem Widerspruch. Im Jahre 2008 hat zudem das Verwaltungsgericht in Chemnitz entschieden, dass lokale Wildtierverbote gegen die im Grundgesetz garantierte Freiheit der Berufsausübung verstoßen. Die Stadt Chemnitz hat daraufhin ein bereits erteiltes Wildtierverbot wieder zurücknehmen müssen. Einen ähnlichen Vorfall gab es in Bayern: Vor kurzem hat die Regierung von Oberbayern ein Wildtierverbot, das die Stadt Geretsried vor ein paar Monaten erlassen hat, wieder aufgehoben - mit der Begründung, dass es rechtswidrig sei.

Auch biologisch gesehen, kann das Darmstädter Wildtierverbot für Circusunternehmen nicht gerechtfertigt werden. Das Aktionsbündnis "Tiere gehören zum Circus" ist davon überzeugt, dass sich die Tiere, auch die Wildtiere, in verantwortungsvoll geführten Circusunternehmen sehr wohl fühlen. Diese Überzeugung gründet sich u. a. auf die folgenden Argumente:

Die Dressur der Circustiere beruht auf einem engen wechselseitigen Vertrauensverhältnis zwischen Mensch und Tier (und nicht etwa auf brutalem Zwang, wie die Tiergegner gerne behaupten). Wäre dies anders, könnten die Tierlehrer niemals hautnah mit ihren Tieren zusammenarbeiten. Man denke nur an die folgenden Darbietungen: Ein Elefant trägt seinen Tierlehrer im Maul, mehrere Tiger legen sich über ihren Tierlehrer, ein Schwarzer Panther springt seinem Tierlehrer in die Arme. Wer einmal zugeschaut hat, wie z. B. der berühmte Tierlehrer Marek Jama (Circus Charles Knie) seine Seelöwen ausbildet, der wird nicht mehr daran zweifeln, dass der Lernprozess in der Manege den Tieren Freude bereitet und ihnen in jeder Hinsicht gut tut.

Die Verwendung von großen Freigehegen gehört mittlerweile in allen deutschen Circussen zum Standard. Es ist heute auch eine Selbstverständlichkeit, dass man die Gehege mit einer artgerechten Strukturierung ausstattet. So leben Circus-Elefanten in großzügigen Paddocks, die mit Sandbädern, Scheuerbäumen und frischem Laubschnitt angereichert werden.

Circustiere werden bei guter Pflege sehr alt. So erreichen z. B. die Löwen des Circus Krone regelmäßig ein Alter von mehr als 20 Jahren. Frei lebende Löwen sterben im Durchschnitt deutlich früher. Bei Asiatischen Elefanten liegen ähnliche Verhältnisse vor. Während sie im Circus ca. 41 Jahre alt werden, liegt ihre Lebenserwartung in der Wildnis (nach einer in Sri Lanka durchgeführten Untersuchung) bei nur 31 bis 35 Jahren (Durchschnittswerte).

Noch viele weitere Argumente könnten angeführt werden. Die (Wild-)Tierhaltung in den führenden deutschen Circusunternehmen bewegt sich heute auf dem gleichen Niveau wie in einem zoologischen Garten. Deshalb ist es auch nicht verwunderlich, dass bis heute keine wissenschaftlich fundierten Beweise dafür vorliegen, dass die Tiere in einem gut geführten Circus leiden. Im Gegenteil: Es gibt mehrere wissenschaftliche Studien, die das Gegenteil nahe legen. Hier ist vor allem die breit angelegte Studie der britischen Verhaltensforscherin Marthe Kiley-Worthington zu nennen (über 3000 Beobachtungsstunden in 14 britischen Circussen und im Schweizer Nationalcircus Knie). So bleiben dem Darmstädter Stadtparlament nur weltanschauliche Argumente, etwa nach dem Motto "Wildtiere haben in einem Circus nichts zu suchen". Argumente dieser Art können aber keine ausreichende Grundlage für ein gesetzliches Verbot sein - zumal sehr viele Darmstädter Bürger offensichtlich eine andere Weltanschauung haben (wie der aktuelle Erfolg von Circus Charles Knie zeigt). Vor diesem Hintergrund ist der Beschluss des Darmstädter Stadtparlaments als eine Gängelung der Bürger/-innen zu bewerten, die zu den Grundsätzen eines freiheitlichen Gemeinwesens nicht so recht passen will.

Das Aktionsbündnis "Tiere gehören zum Circus" fordert deshalb Herrn Jochen Partsch, (Oberbürgermeister), Herrn Rafael Reißer (Bürgermeister), Frau Hildegard Förster-Heldmann (Fraktionsvorsitzende der GRÜNEN) und Herrn Hartwig Jourdan (Fraktionsvorsitzender der CDU) mit Nachdruck auf, darauf hinzuwirken, dass das umstrittene Auftrittsverbot für traditionelle Circusse wieder aufgehoben wird.

Pressekontakt:

Dirk Candidus
Telefon: 0176/84627788
Weblinks: http://www.facebook.com/AktionsbuendnisCircustiere
http://www.circusfreunde.org
Email: dirk.candidus@t-online.de

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