Frankfurter Rundschau: Trumps Tweet
Frankfurt (ots)
Gedacht war der Twitter als Weihnachtsgeschenk an die Soldatenfamilien. Am Ende jedoch verblüffte der Mehrzeiler Freund und Feind rund um den Globus. Die US-Truppen kommen heim, der selbst ernannte "Islamische Staat" ist besiegt, der Einsatz in Syrien beendet, deklamierte US-Präsident Donald Trump in der Woche vor Heiligabend. Das Pentagon versuchte derweil frenetisch, diesem einsamen und überraschenden Vorstoß seines Obersten Feldherrn die Spitze zu nehmen. Doch der will im Nahen Osten nicht mehr den Polizisten spielen. Jetzt sollten beim Kämpfen mal andere ran, twitterte Trump an seine Kritiker in den eigenen Reihen. Die negativen Folgen für das strategische Ansehen der Vereinigten Staaten in der nahöstlichen Unruheregion nimmt der US-Präsident damit bewusst in Kauf. Die europäischen Verbündeten protestieren entsetzt. Die kurdischen Mitkämpfer, die bislang unter hohen Verlusten das militärische Rückgrat gegen die Terrormiliz bildeten, fühlen sich verraten und im Stich gelassen.
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