Frankfurter Rundschau: Pressestimme zu Sprachmängeln bei Grundschülern
Frankfurt (ots)
Die Frankfurter Rundschau schreibt zur Debatte über mangelnde Deutschkenntnisse von Schülern:
Wer die heutigen Probleme an den Schulen auf die jüngste Zuwanderung reduziert, ignoriert die eigene Rolle dabei. Da die Union seit gefühlt immer in Regierungsverantwortung ist, müsste Linnemann sich fragen, welchen Anteil seine Partei daran hat. Lange haben vom Deutsch-Förderunterricht fast nur jene profitiert, die als "deutsch" galten - also Spätaussiedler. Andere, zum Beispiel die Kinder aus Gastarbeiterfamilien, wurden nicht gefördert. Für geflüchtete Kinder gab es sehr lange überhaupt keine Schulpflicht. Die von Linnemann angestoßene Debatte ist die falsche. Die richtige Debatte wäre die über Chancen. Es geht um Umverteilung von Geld und um Investitionen in Bildung. Es geht um ein gerechtes Steuersystem, das Chancen schafft und sie nicht jenen nimmt, die sowieso schon benachteiligt sind.
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