Kommentar zur Reform des Unterhaltsrechts
Frankfurt (ots)
Noch immer gibt es Wochenendväter, aber auch immer mehr Kinder, die tage- oder wochenweise zwischen den Eltern pendeln. Die meisten Kinder verbringen nach wie vor die meiste Zeit bei einem Elternteil, aber es gibt auch getrennte Eltern, die das sogenannte Nestmodell proben. Lebensentwürfe und Familienmodelle ändern sich - der Gesetzgeber darf sehr wohl überprüfen, ob zum Beispiel das Familienrecht noch mit der Lebenswirklichkeit übereinstimmt.
Sich in der emotional meist extrem belastenden Situation einer Trennung über das gemeinsame Sorgerecht zu verständigen, gelingt nur einem Bruchteil der Paare. Das Problem sind die anderen, und das sind viele: Unter dem Strich kommt nur etwa jeder vierte Vater seiner Unterhaltspflicht so nach, wie es der Gesetzgeber vorsieht. Entsprechend viele Mütter befürchten, dass die Väter nun einen weiteren Vorwand haben, um nicht zu zahlen. Diese Mütter muss der Justizminister bei der Reform schützen, in dem klare Regeln für die anteilige Aufrechnung entwickelt werden.
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