Forschungsinitiative Cannabiskonsum GmbH
Studie des Bundesgesundheitsministeriums fordert mehr Cannabisforschung
Berlin (ots)
Eine Studie des Bundesgesundheitsministeriums kommt zum Ergebnis, dass mehr Forschung zum Thema Cannabis notwendig ist. Durch Auswertung aller bedeutsamen in den letzten zehn Jahren in deutscher und englischer Sprache publizierten Daten und Forschungsarbeiten, wurde der aktuelle Kenntnisstand zusammengefasst.
"In den letzten zehn Jahren ist vor allem ein deutlicher Anstieg der wissenschaftlichen Literatur zu vermerken, die sich mit den Risiken des Cannabiskonsums zu Rauschzwecken befasst", berichtet Studienleiterin Dr. Eva Hoch. Vorwiegend im akuten Konsum zeigen sich "Beeinträchtigungen der Entscheidungsfindung sowie der Gehirnfunktion beim Lösen kognitiver Aufgaben." Eine geminderte Intelligenz im Zusammenhang mit regelmäßigem Cannabiskonsum konnte nicht konsistent belegt werden. Festgestellt wurde allerdings ein "deutlicher Bedarf an Längsschnitt-Studien" sowie eine "international gültige, standardisierte Erfassung von wichtigen Variablen des Cannabiskonsums (insbesondere von THC)".
Dazu Marko Dörre, Geschäftsführer der Forschungsinitiative Cannabiskonsum: "Wir sehen unser Forschungsvorhaben bestätigt. Ausschließlich eine langdauernde Untersuchung des Freizeitgebrauchs von Cannabis, bei gleichzeitiger Kontrolle von Konsummenge und Wirkstoffgehalt, unter Berücksichtigung möglicher Risiken, kann die notwendigen Ergebnisse liefern." Die Forschungsinitiative Cannabiskonsum stellte im November 2016 einen Studienantrag beim Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte. Der Antrag richtet sich auf Durchführung einer "Wissenschaftlichen Studie zu Cannabisfolgen bei psychisch gesunden erwachsenen Konsumenten" im Zeitraum von zehn Jahren. Teilnehmen könnten Cannabiskonsumenten mit Wohnsitz in Berlin. Ausgeschlossen sind Erstkonsumenten, Minderjährige sowie Risikoprobanden (z.B. abhängiger Konsum oder psychische Störungen).
Die vom Bundesgesundheitsministerium geförderte Studie "Cannabis: Potential und Risiken. Eine wissenschaftliche Analyse (CaPRis)" wurde unter der Leitung von Privat-Dozentin Dr. rer. nat. Eva Hoch von der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie am LMU-Klinikum in München und Privat-Dozentin Dr. rer. nat. Miriam Schneider vom Institut für Entwicklungspsychologie und Biologische Psychologie der Universität Heidelberg durchgeführt. Der Kurzbericht ist beim Bundesgesundheitsministerium einzusehen:
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