"Parlament der Pflanzen II" im Kunstmuseum Liechtenstein
Ab 5. Mai verleiht das Kunstmuseum den Pflanzen eine Stimme
Liechtenstein (ots)
Mit der Ausstellung Parlament der Pflanzen griff das Kunstmuseum Liechtenstein 2020/21 ein hochaktuelles Themenfeld auf, um neue Perspektiven darauf zu öffnen. Parlament der Pflanzen II führt diese Auseinandersetzung fort. Der Klimawandel und das Wissen, wie wichtig intakte Ökosysteme sind, geben Anlass, unser Verhältnis zur Natur und zur belebten Welt zu überdenken. Dazu möchte die Ausstellung Parlament der Pflanzen II einen Beitrag leisten, der künstlerische Ansätze mit neuen Erkenntnissen der naturwissenschaftlichen Forschung zusammenbringt. Das Wissen indigener Kulturen findet dabei ebenso Eingang wie Fragen zur Kolonial- und Zeitgeschichte, zum Umgang mit Ressourcen oder unserer Wahrnehmung von Zeit. Die Kernfrage lautet: Wie kann ein Zusammenleben ohne Ausbeutung gelingen, in dem menschliche und nicht-menschliche Lebewesen voneinander lernen? In der biologischen Forschung hat ein Paradigmenwechsel stattgefunden: Pflanzen werden als komplexe oder sogar (so von Stefano Mancuso) intelligente Wesen verstanden, mit denen unser Überleben zutiefst verbunden ist. Das bringt einen grundlegend veränderten Blick auf die Natur mit sich. Künstler:innen greifen diese Thematiken aus vielfältigsten Sichtweisen auf und verleihen den Pflanzen eine Stimme. Die Ausstellung entfaltet ein Netzwerk an Kooperationen aus verschiedenen Disziplinen, mit Gastbeiträgen als "Inserts". Auf zwei "Hochständen" finden sich Themenschwerpunkte rund um den Naturvertrag von Michel Serres und die Symbiose-Theorie von Lynn Margulis. Kuratiert in Zusammenarbeit mit Hans-Jörg Rheinberger, Molekularbiologe und Wissenschaftshistoriker. Eine Produktion des Kunstmuseum Liechtenstein, kuratiert von Christiane Meyer-Stoll.
Beteiligte Künstler:innen Polly Apfelbaum, Ursula Biemann, Anna Hilti, Alevtina Kakhidze, Jochen Lempert, Rivane Neuenschwander & Mariana Lacerda, Uriel Orlow, Silke Schatz, Thomas Struth, Athena Vida, Miki Yui, Zheng Bo. Insert I: Politik der Pflanzen, kuratiert von Linda Schädler, Leiterin der Graphischen Sammlung ETH Zürich. Ausgehend vom Bestand der Graphischen Sammlung ETH Zürich sind zeitgenössische künstlerische Positionen zu entdecken, die sich mit aktuellen Themen beschäftigen: u.a. Grenzziehungen, der Frage nach dem Eigenen und Fremden, nach der Dominanz von Kultur oder Natur, aber auch mit ökonomischen Interessen oder geopolitischen Dimensionen natürlicher Ressourcen. Beteiligte Künstler:innen: Mireille Gros, Matthew Day Jackson, Monica Ursina Jäger, Daniela Keiser, Pascal Schwaighofer, Melanie Smith, Sebastian Utzni. Insert II: Plants_Intelligence. Learning like a Plant, ein Forschungsprojekt am Institut Art Gender Nature, Hochschule für Gestaltung und Kunst Basel FHNW, unterstützt vom Schweizerischen Nationalfonds. Das hier vorgestellte Forschungsprojekt möchte die Debatte über Pflanzenwissen erweitern und durch die enge Zusammenarbeit mit Vertreter:innen aus verschiedenen Wissensgebieten für soziales, ökologisches und ethisches Verhalten fruchtbar machen. Forschungsteam: Yvonne Volkart (Leitung), Felipe Castelblanco, Julia Mensch, Rasa Smite. Projektraum Parlament der Pflanzen II, kuratiert von Annett Höland, Ko-Kuratorin der Ausstellung. Der Seitenlichtsaal macht regionale Akteure sichtbar, die sich für die Belange der Natur engagieren. Am Beispiel verschiedener Lebensräume werden Möglichkeiten dargestellt, wie das Gleichgewicht zwischen Mensch und Natur verbessert werden kann. PUBLIKATION Zur Ausstellung ist eine Kartonbox (Preis: CHF 22.-) erhältlich, deren Inhalt sich die Käufer:innen selbst zusammenstellen können: Die Box enthält Faltplakate mit Texten (deutsch/englisch), die den zwölf künstlerischen Positionen der Ausstellung gewidmet sind, zusätzlich ein Heft zum Insert Politik der Pflanzen sowie Faltplakate zum Insert Plant_Intelligence und zum Projektraum. AUSSTELLUNGSDAUER 5. Mai - 22. Oktober 2023 ERÖFFNUNG Donnerstag, 4. Mai 2023, 17.30 Uhr mit einem Konzert von Miki Yui Informationen zum umfangreichen Begleitprogramm unter: kunstmuseum.li Jeden Mittwoch freier Eintritt ins Kunstmuseum Liechtenstein mit Hilti Art Foundation. PRESSEMATERIAL ZUR AUSSTELLUNG
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