Digitale Bildung braucht Ganztagsschule. Ganztagsschulkongress 2019
Ettenheim (ots)
Der Ganztagsschulverband bringt heute rund 350 Akteure aus Schule, Wissenschaft, Bildungsverwaltung und Politik in Deutschlands größtem Freizeitpark zusammen. Das Ziel: Herauszuarbeiten, wie Ganztagsschule einen Beitrag zur nachhaltigen digitalen Kompetenz von Schulen leisten kann.
Der Digitalpakt und die Digitalisierung unserer Schulen sind derzeit die größten Herausforderungen, die Deutschlands Bildungslandschaft zu bewältigen hat. Mit dem Digitalpakt sollen Schulen für die Zukunft fit gemacht werden. Im internationalen Vergleich sind diese bisher schlecht ausgerüstet mit Computern, WLAN oder Lernsoftware. "Nur ein Viertel der Schulen hat funktionierendes WLAN, man klagt zu Recht über fehlende Hardware, veraltete Technik und wacklige Netzverbindungen.", mahnt Eva Reiter, erste Bundesvorsitzende des Ganztagsschulverbandes. Zudem streiten sich Experten über den pädagogischen Nutzen.
Denn ein guter Unterricht ist nicht allein dadurch gewährleistet, dass digitale Technik vorhanden ist. Digitalisierung verändert die Möglichkeiten von Kommunikation und verändert so auch das Anforderungsprofil an pädagogische Arbeit. Schulen müssen sich also die Frage stellen, wie sich Lernen verändern kann, um den Herausforderungen der Digitalisierung und den veränderten gesellschaftlichen Rahmenbedingungen gerecht zu werden. "Kinder und Jugendliche müssen lernen, ihr digitales und reales Leben ausgewogen miteinander zu verbinden und dafür bedarf es der pädagogischen Förderung technischer, emotionaler und sozialer Fähigkeiten.", so Reiter.
Der Ganztagsschulverband stellt sich diesen Herausforderungen: Wie kann es gelingen, die neue Generation von Kindern und Jugendlichen selbstständig, leistungsstark und sozial verantwortlich zu machen? Welche Ressourcen brauchen Schulen im digitalen Zeitalter, um ihre Schülerinnen und Schüler fit zu machen für ein erfolgreiches und zufriedenes Leben? Und wie ändern sich das Lehren und Lernen und die Rollen von Lehrerinnen und Lehrern sowie Schülerinnen und Schülern dabei?
Auf diese Fragen möchte der Ganztagsschulverband gemeinsam mit seinen Gästen im Rahmen des Kongresses Antworten finden. "Wir verstehen unseren Kongress als Ideenwerkstatt und Netzwerkbörse mit dem Ziel, unterschiedlichste Professionen aus dem gesamten Bundesgebiet zusammenbringen, um gemeinsam an der Herausforderungen Digitalisierung zu arbeiten", so Reiter. Federführend vorbereitet wurde der Kongress von Beate Ritter, Landesvorsitzende Baden-Württemberg und Schulleiterin der gastgebenden Schule August-Ruf-Bildungszentrum Ettenheim.
Der Ganztagsschulverband mit Sitz im hessischen Hofheim, der seit 1955 die Interessen von mittlerweile 16.500 ganztägig arbeitender Schulen in Deutschland vertritt, bietet mit seinen jährlichen Kongressen eine Plattform, sich zu vernetzen, zu hospitieren und voneinander zu lernen. Der Verband versteht sich als bundesweit agierender Interessenvertreter, der im Austausch mit Bildungspolitik und -administration, mit Lehrer- und Elternverbänden seit über 60 Jahren seine pädagogischen und sozialpolitischen Argumente zum Wohle der Kinder und Jugendlichen in die Debatte trägt.
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