„Qualität darf in Kitas nicht auf der Strecke bleiben“
Bundesweit gibt es in immer mehr Kitas immer weniger Mitarbeitende, die mindestens über eine Qualifikation als Erzieherin bzw. Erzieher verfügen. Zu diesem Ergebnis kommt das heute veröffentlichte Ländermonitoring Frühkindliche Bildungssysteme 2024 der Bertelsmann Stiftung. Um gegen den allgegenwärtigen Personalmangel anzukommen, stellen Kitas häufiger Personal mit einer formal geringeren Qualifikation ein. Diese Notwendigkeit birgt aber auch Risiken, fürchtet Dr. Tobias Ernst, Vorstand der Stiftung Kinder forschen.
Berlin, 04. Dezember 2024. „Qualität darf in Kitas nicht auf der Strecke bleiben“, sagt Dr. Tobias Ernst, Vorstand der Stiftung Kinder forschen. „Hier wird die Grundlage für zahlreiche Basiskompetenzen gelegt, die Kinder auf ihrem weiteren Bildungsweg zwingend brauchen. Was früh versäumt wird, lässt sich später nur schwer nachholen. Nun hängt die Qualität der Bildungsarbeit einerseits natürlich an den personellen Ressourcen der Kitas. Genauso entscheidend ist aber die Qualifikation des pädagogischen Personals.
Wenn in Kita-Teams die Quote derer, die formal als Erzieherin bzw. Erzieher qualifiziert sind, sinkt, ist es umso wichtiger, gute Weiterbildungsmöglichkeiten für all die anzubieten, die zum Beispiel über einen Quereinstieg dazukommen. Denn die Ansprüche an die pädagogischen Fachkräfte sind in den vergangenen zwei Jahrzehnten enorm gestiegen. Sprachförderung, Zukunftskompetenzen oder Bildung in der digitalen Welt sind nur einige der Inhalte, die heute in den Kitas relevant sind. Darauf müssen Kita-Teams vorbereitet sein. Um Fachkräfte auch langfristig in diesem Beruf zu halten und Kindern einen bestmöglichen Start zu ermöglichen.“
Hintergrund
Im Ländermonitoring Frühkindliche Bildungssysteme untersucht die Bertelsmann Stiftung jedes Jahr vor allem die personelle Situation in Kitas deutschlandweit. Eine der zentralen Erkenntnisse 2024 ist dabei, dass inzwischen bundesweit nur in jedem dritten Kita-Team (32 Prozent) mehr als acht von zehn pädagogisch Tätigen mindestens eine Qualifikation als Erzieherin oder Erzieher haben. 2017 lag der Anteil noch bei 41 Prozent. Die Entwicklung ist in den Bundesländern unterschiedlich ausgeprägt, in 13 von 16 aber zu sehen.
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