Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
WahlSwiper jetzt für die Bundestagswahl 2025 verfügbar
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WahlSwiper jetzt für die Bundestagswahl 2025 verfügbar
- Politikprofessor Uwe Wagschal von der Universität Freiburg leitet das App-Projekt wissenschaftlich
- Der WahlSwiper umfasst 38 Fragen etwa zur Energie-, Migrations-, Verkehrs-, Wirtschafts-, und Verteidigungspolitik
- „Unsere Plattform hilft den Wähler*innen, sich auf Basis wissenschaftlicher Methoden eine fundierte Meinung zu bilden und politische Programme besser zu verstehen", so Wagschal.
Zur vorgezogenen Bundestagswahl 2025 bietet der WahlSwiper erneut eine interaktive und wissenschaftlich fundierte Wahlentscheidungshilfe für Wähler*innen in Deutschland. Die kostenlose App, die von dem gemeinnützigen Verein VoteSwiper bereitgestellt wird, führt Nutzer*innen durch relevante politische Fragestellungen und zeigt auf Basis ihrer Antworten, welche Parteien am besten zu ihren Ansichten passen. Wissenschaftlich betreut wird das Projekt von einem Team aus Politikwissenschaftler*innen der Universität Freiburg um Prof. Dr. Uwe Wagschal vom Seminar für Wissenschaftliche Politik.
Insgesamt haben 27 der 29 Parteien, die bei der Bundestagswahl antreten, Antworten auf die Fragen des WahlSwiper geliefert.
Neue Fragen für aktuelle Herausforderungen
Der WahlSwiper für die Bundestagswahl 2025 umfasst 38 Fragen aus den wichtigsten politischen Bereichen. Dabei werden unter anderem folgende aktuelle Themen behandelt:
- Energiepolitik: Sollen in Deutschland neue Kernkraftwerke gebaut werden?
- Migration und Asylpolitik: Soll eine Obergrenze für die Aufnahme von Asylbewerbern festgelegt werden?
- Verkehr: Soll die Neuzulassung von Fahrzeugen mit Verbrennermotor in der EU nach 2035 erlaubt sein?
- Wirtschaft: Soll der Mindestlohn auf 15 Euro angehoben werden?
- Verteidigung: Soll die allgemeine Wehrpflicht wiedereingeführt werden?
Wagschal, der das WahlSwiper-Projekt seit 2017 leitet, betont die Bedeutung der App: „Unsere Plattform hilft den Wähler*innen, sich auf Basis wissenschaftlicher Methoden eine fundierte Meinung zu bilden und politische Programme besser zu verstehen."
Die Nutzer*innen beantworten die Fragen durch eine einfache Wischbewegung (Swipe nach rechts für Zustimmung, nach links für Ablehnung). Ihre Antworten werden mit den offiziellen Parteipositionen zu diesen Fragen, die vorab von allen Parteien erfragt wurden, abgeglichen und die Übereinstimmungen in Prozent dargestellt. Matthias Bannert, Projektleiter und Vorstand des Vereins VoteSwiper, fügt hinzu: „Es liegt uns am Herzen, die Wähler*innen nicht nur mit Fragen zu konfrontieren, sondern ihnen auch die Zusammenhänge politischer Debatten durch leicht verständliche Erklärtexte und kurze Erklärvideos näherzubringen.“
Die politischen Lager differenzieren sich aus
Wagschal wertet die Antworten der Parteien auch wissenschaftlich aus. So sind sich SPD und Grüne in ihren Positionen mit 89,5% einheitlicher Antworten am ähnlichsten, dicht gefolgt von SPD und Linken, Grünen und Linken aber auch CDU/CSU und AfD (jeweils 78,9% gleiche Antworten). Besonders große Uneinigkeit herrscht hingegen zwischen Linken und CDU/CSU bzw. AfD (je 15,8% gleiche Antworten). Im Vergleich zu der letzten Bundestagswahl hat die Ausdifferenzierung und Polarisierung damit etwas zugenommen. So lag der Anteil gleicher Antworten zwischen CDU/CSU und SPD beim WahlSwiper 2021 noch bei 58,3%. Im 2025er WahlSwiper stimmen diese beiden Parteien nur noch bei 36,8% der Fragen überein.
Unterschiedliche Antwortmuster bei wirtschaftlichen und identitätspolitischen Fragen
Betrachtet man die Fragen nach einzelnen Themengebieten, lassen sich etwa in Bezug auf wirtschaftliche und fiskalpolitische Themen anhand der Antworten der Parteien klar ein linkes und ein konservativ/rechtes Lager erkennen mit Linken, Grünen, SPD und BSW auf der einen und FDP, CDU/CSU und AfD auf der anderen Seite (Abb. 1).
Bei anderen Fragen lässt sich hingegen eine Nähe der politischen Pole attestieren. So befürworten etwa die Linke, das BSW aber auch die AfD die Idee bundesweiter Volksabstimmungen, wohingegen die Grünen, SPD, FDP und CDU/CSU dies ablehnen. Wiederum andere Fragen zeigen eine Spaltung der Parteienlandschaft entlang einer sogenannten GAL-TAN-Achse. GAL steht dabei für grün, alternativ, liberal – TAN für traditionell, autoritär, national. Insbesondere bei identitätspolitisch aufgeladenen Themen, wie Gendersprache, Cannabislegalisierung oder Tempolimit auf Autobahnen zeigt sich diese Trennungslinie. Das BSW ist dabei bei vielen Fragen eher auf der TAN-Seite und damit der AfD nicht unähnlich (Abb. 2).
Weitere Informationen und Download
Der WahlSwiper wird herausgegeben vom gemeinnützigen Verein VoteSwiper. Ziel ist es Demokratie und politische Bildung zu fördern. Die App wird zur Bundestagswahl 2025 auf Deutsch und Englisch angeboten. Zudem ist sie barrierefrei und sowohl auf Smartphones als auch im Web nutzbar. Der WahlSwiper kann kostenlos im App Store, Google Play Store und unter www.voteswiper.org heruntergeladen werden.
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