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Kerntechnik Deutschland e.V.

Kernenergie notwendig für Europas Energieversorgung
Positionspapier des Deutschen Atomforums zum Grünbuch der EU-Kommission

Berlin (ots)

Vergangene Woche ist die öffentliche Diskussion zum
Grünbuch der Europäischen Kommission "Hin zu einer europäischen
Strategie für Energieversorgungssicherheit" zu Ende gegangen. Das
Deutsche Atomforum e. V. (DAtF) hat sich mittels eines
Positionspapiers an dieser Debatte beteiligt. Der Wortlaut des
Positionspapiers:
"Das Deutsche Atomforum e. V. begrüßt das Grünbuch der
Europäischen Kommission zum Thema Versorgungssicherheit in Europa.
Das Grünbuch erkennt die Notwendigkeit an, auch künftig an der
Kernenergie festzuhalten, wenn Versorgungssicherheit und
klimafreundliche Energienutzung in Europa gewährleistet werden
sollen. Das Grünbuch trägt damit maßgeblich zu einer energie- wie
klimapolitischen Debatte bei, die die Herausforderungen ernst nimmt,
ohne sich den Fakten zu verschließen.
Bereits heute ist die EU zu 50 % auf Energieimporte angewiesen und
nach aktuellen Prognosen wird dieser Wert bei Fortschreibung der
gegenwärtigen Trends bis 2030 auf 70 % ansteigen. Beim Erdöl werden
es sogar 90 % sein. Energie ist der Motor unserer Wirtschaft, unserer
Aktivitäten, unserer modernen Gesellschaft. Energie ist eine
fundamentale Notwendigkeit für unsere zivilisierte Welt, in der wir
leben. Daher sind die Sorgen der Kommission über eine zunehmende
Energieabhängigkeit und die daraus resultierenden Preisrisiken für
die europäischen Volkswirtschaften vollkommen gerechtfertigt. Es
wächst das Bewusstsein innerhalb der Mitgliedsstaaten, dass Energie
zukünftig nicht unerschöpflich und so preiswert wie heute zu haben
sein wird. Die jüngsten Stromkrisen in den USA sind hier ein
warnendes Beispiel. Zusätzlich zeigt sich eine steigende Wahrnehmung
von Umwelt- und Klimagefahren, die auf Grund extensiver Nutzung
fossiler Energieträger entstehen. Diese Faktoren müssen angesichts
des anhaltenden Wachstums der Weltbevölkerung sowie des großen
wirtschaftlichen Entwicklungsbedarfs außerhalb der OECD-Länder
berücksichtigt werden.
Die Randbedingungen für eine europäische Strategie zur
Energieversorgungssicherheit lassen sich folgendermaßen
zusammenfassen: Der Grad der Abhängigkeit der Europäischen Union wird
auf 70 % im Jahr 2030 steigen, wenn nichts geschieht. Aus dem
Mittleren Osten stammen 45 % der Erdöleinfuhren; aus Russland 40 %
der Erdgaseinfuhren. Nur 5,6 % des gesamten Energieverbrauchs wird
aus erneuerbaren Energiequellen gedeckt, wobei dieser Anteil bis 2010
auf 12 % angehoben werden soll.
Kernenergie ist eine sichere, stabile und unabhängige
Energiequelle, die heutzutage ungefähr 35 % des europäischen
Strombedarfs deckt. Die Versorgung mit Natururan ist durch
unterschiedlichste, weltweite Vorkommen gedeckt, deren Verfügbarkeit
nicht politisch gefährdet ist. Darüber hinaus besteht die
Möglichkeit, Kernbrennstoffe aus den Abrüstungsprozessen der
friedlichen Nutzung zuzuführen und zur Stromerzeugung einzusetzen.
Zudem sind die Kosten der Nuklearenergie vergleichsweise
unabhängig vom Uranpreis. So würde eine Verdopplung des Uranpreises
den Strompreis aus Kernkraftwerken ungefähr um weniger als 5 %
verteuern, im Falle der Energieträger Öl und Gas würde dieser
hingegen um etwa 70 bis 80 % ansteigen.
Hinzu kommt, dass die fossilen Energieträger, neben der
Möglichkeit der Verbrennung zur Elektrizitätserzeugung, in vielen
industriellen Anwendungen eingesetzt werden können. Uran hat hingegen
keine anderen praktischen Verwendungsmöglichkeiten als die Nutzung in
Kernkraftwerken und zur CO2-freien Wasserstofferzeugung. Zur Deckung
des weltweiten Energiebedarfs müssen aber alle Energieträger unter
Beachtung von Wirtschafts- und Umweltkriterien optimal eingesetzt
werden.
Die Kernenergie stellt also eine stabile, von externen Einflüssen
unabhängige, Energieversorgung dar. Das Deutsche Atomforum e. V.
spricht sich daher mit Nachdruck dafür aus, dass die Kernenergie als
wesentlicher Beitrag für die Versorgungssicherheit und - wegen ihrer
CO2-Freiheit - darüber hinaus auch für den Klimaschutz noch
deutlicher in das Grünbuch der EU-Kommission aufgenommen werden
sollte."
Hinweis an die Redaktionen: 
   Das Grünbuch "Hin zu einer europäischen Strategie für
Energieversorgungssicherheit" ist im Internet abrufbar unter
http://europa.eu.int/comm/energy_transport/de/lpi_de.html.
Rückfragen:
Christian Wilson
Tel.: 030 288805-21
www.kernenergie.de

Original-Content von: Kerntechnik Deutschland e.V., übermittelt durch news aktuell

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  • 14.12.2001 – 15:21

    Kernenergie auch nach AtG-Novelle auf lange Zeit gesichert

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