Bundestagswahl: Das wollen Deutschlands Autofahrer
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Umfrage zur Bundestagswahl: Das wollen Deutschlands Autofahrer
CDU/CSU, FDP und AfD punkten mit technologieoffener Forschung und Abschaffung des „Verbrennerverbots“ / Jeder Zweite für Elektro-Förderprämie / SPD, Grüne und Linke überzeugen mit Tempolimit auf Autobahnen / 90 Prozent der Autohalter für bezahlbaren Führerschein
Grünwald, 27. Januar 2025. Verkehrspolitische Themen spielen bei der bevorstehenden Bundestagswahl eine größere Rolle als je zuvor. Wo die rund 49 Millionen Autohalter Deutschlands am 23. Februar ihr Kreuzchen setzen, könnte daher einen nicht unerheblichen Einfluss auf den Wahlausgang haben. Doch welche Partei überzeugt die Autofahrer? AutoScout24 wollte es genau wissen und hat die verkehrspolitischen Pläne der Parteien bereits vorab zur Wahl gestellt. In einer repräsentativen Umfrage befragte Innofact vom 14. bis 16. Januar dieses Jahres 1.002 Autohalter zu insgesamt 24 parteipolitischen Vorhaben. Die wichtigsten Ergebnisse werden im Folgenden dargestellt, die vollständige Umfrage ist hier abrufbar.
Technologieoffenheit bei Antriebsforschung
Zahlreiche Positionen in den Wahlprogrammen der Parteien beschäftigen sich mit Fördermaßnahmen für E-Autos bzw. alternativen Antriebsarten. Den größten Zuspruch erhält in diesem Zusammenhang der Vorschlag von CDU/CSU, AfD, FDP und den Freien Wählern, Antriebstechnologien technologieoffen zu fördern. Es soll also nicht nur die Entwicklung von Elektrofahrzeugen unterstützt werden, sondern auch diejenige von Antrieben auf der Basis von E-Fuels, Wasserstoff oder Biokraftstoffen. Der Ansatz kommt bei den Autohaltern gut an: Zwei Drittel (67 Prozent) stimmen der Strategie zu.
Kaufprämie für E-Autos, Volksleasing
Trotz aller Technologieoffenheit erhalten aber auch Ideen hohe Zustimmungswerte, die gezielt die Elektromobilität betreffen. So spricht sich eine bunte Parteienkoalition für Kauf- und/oder Leasinganreize zugunsten von E-Autos aus. Hierzu gehört neben SPD, Grünen und (mit Abstrichen) dem BSW, neuerdings auch die CSU. So hat CSU-Chef Markus Söder zum Jahreswechsel einen „Auto-Plan“ vorgelegt, der zahlreiche Maßnahmen enthält, mit denen die E-Mobilität hierzulande vorangebracht werden soll. Darunter auch eine Kaufprämie für E-Autos in einer Höhe von 3.600 Euro. Wie die AutoScout24-Umfrage zeigt, keine unpopuläre Maßnahme: 55 Prozent der Befragten befürworten Kauf- bzw. Leasinganreize für E-Autos.
Auch Sahra Wagenknechts Idee eines „Volksleasings“ für Stromer, aber auch für verbrauchsarme Verbrenner, stößt auf Zustimmung. Der Einstiegspreis für diese Fahrzeuge soll bei einer monatlichen Rate von weniger als 60 Euro liegen. Ein guter Deal, sagen 46 Prozent der deutschen Autohalter und unterstützen den BSW-Vorschlag.
„Made in Germany“-Prämie
Einige Parteien knüpfen die Zusage von Prämien (CSU) oder Steuervergünstigungen (SPD) für den Kauf von E-Autos an eine entscheidende Bedingung: Sie sollen nur für Fahrzeuge gewährt werden, die in Deutschland oder Europa gebaut worden sind. Damit soll nicht nur die E-Mobilität, sondern auch der Automobilstandort gefördert werden. Die Idee findet zwar keine absolute Mehrheit bei den Autohaltern, ist mit einer Zustimmungsrate von 47 Prozent aber nicht weit davon entfernt.
Verbrenner-Aus
Die verkehrspolitischen Konzepte der Parteien reichen bei mindestens zwei Themen über Deutschlands Grenzen hinaus. So wollen CDU/CSU, FDP aber auch AfD und das BSW in Brüssel dafür sorgen, dass das ab 2035 geltende „Verbrennerverbot“ aufgehoben wird. Andere Parteien wie Grüne, Linke, aber auch die SPD sehen die Zukunft des Autos in der Elektromobilität und wollen daher am Verbrenner-Aus festhalten. Punkte bei den Autofahrern machen Union, FDP, AfD und BSW. So sind 62 Prozent der Befragten für die Abschaffung des Verbrennerverbots, nur jeder Vierte (25 Prozent) plädiert für eine Beibehaltung.
Tempolimit
Es ist der Dauerbrenner unter den verkehrspolitischen Zankäpfeln: Das generelle Tempolimit auf Autobahnen. Bekanntlich gibt es dafür seit langem eine Mehrheit in der deutschen Bevölkerung. Die AutoScout24-Umfrage zeigt jetzt: Auch die Autohalter selbst wollen ein Ende der Raserei: Eine absolute Mehrheit von 53 Prozent spricht sich für ein Tempolimit aus. Auf Seiten der Parteien befürworten SPD, Grüne und Linke ein Tempolimit, wohingegen CDU/CSU, FDP und AfD weiterhin keine Einschränkungen bei der zulässigen Geschwindigkeit auf Autobahnen anstreben.
Bezahlbarer Führerschein
Trotz aller Zwistigkeiten gibt es doch ein Thema, auf das sich fast alle einigen können: Dass der Führerschein für junge Leute weiterhin bezahlbar bleiben muss. Ein Projekt, das sich CDU/CSU, SPD und FDP gemeinsam auf die Fahnen schreiben und für das sich auch 90 Prozent der Befragten aussprechen.
Fahrtauglichkeitsprüfungen für Senioren
Auf der anderen Seite des Altersspektrums soll es nach den Vorstellungen der FDP keine verpflichtenden Fahrtauglichkeitsprüfungen für Senioren geben. Dabei gingen vergangenes Jahr zahlreiche schwere Unfälle durch die Medien, die durch ältere Autofahrer verursacht worden waren. Offenbar sind den Befragten diese Unfälle noch sehr präsent, denn 54 Prozent lehnen die FDP-Forderung ab, was nichts anderes heißt, als dass es in Deutschland eine Mehrheit für entsprechende Prüfungen gibt.
Wie die deutschen Autofahrer weitere parteipolitische Ziele wie eine Kaufpflicht für Elektroautos, den Ausbau der Ladeinfrastruktur, mehr Parkraum in Innenstädten, Steuererhöhungen für SUVs oder das Fahren ab 16 bewerten, erfahren Sie hier in der vollständigen Ergebnisübersicht: https://www.autoscout24.de/unternehmen/mediacenter/daten/umfrage-zur-bundestagswahl-das-wollen-deutschlands-autofahrer/
Die Ergebnisstabelle finden Sie außerdem unten zum Download.
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