EVG Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft
EVG Bundesseniorenkonferenz: Annegret Pawlitz zur Vorsitzenden der Bundesseniorenleitung wiedergewählt
Die Senior:innen der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) schreiten voran: Sie haben jetzt den Reigen der Bundeskonferenzen der EVG-Personengruppen eröffnet. Die Bundeskonferenzen markieren den Abschluss der Organwahlen und sind zugleich ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg zum EVG-Gewerkschaftstag im Oktober. Annegret Pawlitz (EVG-Hamburg) wurde für weitere fünf Jahre als Vorsitzende der Bundesseniorenleitung wiedergewählt.
Auch dies ist eine Konferenz im Zeichen der Pandemie – und zugleich für alle Beteiligten eine neue und spannende Erfahrung: Die Besprechungsräume in der Berliner EVG-Zentrale sind wie ein Fernsehstudio ausgestattet. Hier sitzt das Tagungspräsidium, hier sprechen die politischen Redner:innen. Rund 60 Delegierte sind mit einem persönlichen Zugangscode aus ganz Deutschland zugeschaltet und erleben die Konferenz am heimischen PC oder Laptop mit. Seit ziemlich genau zwei Jahren, darauf weist Anne Pawlitz hin, sind es die Seniorinnen und Senioren in der EVG inzwischen gewohnt, online miteinander zu diskutieren. Diese Erfahrung zahlt sich jetzt aus - bei der ersten virtuell durchgeführten Bundesseniorenkonferenz der EVG.
Das ist nun freilich nicht die einzige Besonderheit der Senior:innen-Arbeit in der EVG. Die vielen anderen würdigt DGB-Vorstandsmitglied Anja Piel in ihrem Grußwort, das sie live in der Reinhardtstraße an die Konferenzteilnehmenden richtet. „Für den Dachverband ist es nicht immer einfach, die verschiedenen Standpunkte der Mitgliedsgewerkschaften miteinander zu vereinen. Mit eurer tatkräftigen Mitarbeit, eurer Ausdauer und Kompromissbereitschaft haben wir in den vergangenen Jahren viele gute Positionen entwickeln können.“ Auch für den nächsten, im Mai anstehenden Bundeskongress des DGB hat die EVG einen Antrag eingebracht. Mit ihm sind allerdings keine Strukturänderungen bezweckt – wir wollen vielmehr erreichen, dass Senior:innen-Arbeit als Querschnittaufgabe der Gewerkschaftspolitik verankert wird. Die Antragsberatungskommission hat den Antrag ohne Änderungen zur Annahme empfohlen.
„Unser gemeinsames Anliegen“, so Anja Piel, „muss sein, mit unseren Seniorinnen und Senioren so anständig und respektvoll umzugehen, dass es für sie selbstverständlich ist, lebenslang Mitglied unserer Gemeinschaft zu sein und ihre Erfahrungen und ihr Wissen einzubringen“. Wichtig sei aber auch, nach außen hin politisch Flagge zu zeigen. Teilhabe und Mitgestaltung müssten auf allen Ebenen, in den Kommunen, in den Ländern und im Bund gesetzlich abgesichert werden. „Wir wollen Mitwirkung der Seniorinnen und Senioren auf allen Ebenen.“ Das Zusammenwirken der Generationen, so Anja, „ist etwas, was uns Menschen ausmacht und was die Gesellschaft insgesamt besser macht.“
Auch der stellvertretende EVG-Vorsitzende Martin Burkert würdigt in seiner Rede das Engagement der Seniorinnen und Senioren in der EVG und unterstreicht die Forderung der DGB-Gewerkschaften nach mehr politischer Teilhabe der älteren Generation. „Auf allen Ebenen werden politische Entscheidungen getroffen, die Bedeutung für ältere Menschen haben. Deswegen fordern wir hier auch ein Mitspracherecht, das auf einer konkreten gesetzlichen Basis fußen muss.“ Insbesondere setzen sich die EVG-Senior:innen für einen „Digitalpakt Alter“ ein. „Dieser Aspekt fehlt uns im Koalitionsvertrag.“ Zum Digitalpakt gehört u.a. Internetzugang für alle, kommunale Unterstützung beim Erwerb digitaler Kompetenzen – und regelmäßige Ratgebersendungen im Free-TV. „Mit dem Projekt Digitale Teilhabe hat die EVG-Bundesseniorenleitung bereits ein klares Signal gesendet.“
Ebenfalls ging Martin auf ein Thema ein, das derzeit vielen Menschen auf den Nägeln brennt: die steigenden Energiepreise. Diese könnten insbesondere für viele ältere Menschen mit geringen Einkommen zur Bedrohung werden. Der DGB habe gerade am vergangenen Wochenende ein umfangreiches Forderungspapier hierzu verabschiedet. So soll die Stromsteuer auf das europarechtlich vorgesehene Minimum abgesenkt, die Mehrwertsteuer auf Strom und Gas abgesenkt, Endverbraucherpreise bei Energie gedeckelt, die Leistungen der Grundsicherung erhöht werden. “Wir sehen die Bundesregierung in der Verantwortung, die Energieversorgung als Teil unserer Daseinsvorsorge sicherzustellen.“
Elementarer Bestandteil der Bundeskonferenzen ist auch stets der sog. Geschäftsbericht, also der Bericht der Bundesseniorenleitung (BuSL) über die Aktivitäten der vergangenen fünf Jahre. Und auch für diesen Programmpunkt hat sich die BuSL eine besondere Form ausgedacht. Kolleginnen und Kollegen aus der BuSL haben in filmischen Statements zu bestimmten Themen die vergangenen Jahre Revue passieren lassen. So wartet der Geschäftsbericht der Senior:innen nicht nur mit Kurzweil und Informationen, sondern auch mit manchem persönlichem Zungenschlag auf.
Der erste Konferenztag endet mit der Wahl der Senioren-Vertreter:innen im EVG-Bundesvorstand (BuVo). Folgende Kolleginnen und Kollegen werden die Senior:innen in den kommenden fünf Jahren im politischen Spitzengremium der EVG vertreten (in Klammern die jeweiligen Stellvertreter:innen):
- Wahlbezirk 1 (Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern): Henrik Maiwald (Hagen Pfeiffer, Hans-Joachim Kulik)
- Wahlbezirk 2 (Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen): Dieter Posner (Wolf-Dieter Ortloff, Steffen Bosecker)
- Wahlbezirk 3 (Hamburg, Bremen, Schleswig-Holstein, Niedersachsen): Anne Pawlitz (Heinrich Klumpe, Wolfgang Kickbusch, Hartmut Günther)
- Wahlbezirk 4 (Nordrhein-Westfalen, Saarland): Wolfgang Assheuer (Christine Schötschel, Wilma Wilms-Sterzenbach, Wolfgang Joosten)
- Wahlbezirk 5 (Hessen, Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg): Peter Schienbein (Joachim Messer, Astrid Schmidt, Peter Paul)
- Wahlbezirk 6 (Bayern): Hans Neumann (Günter Karl)
Anne Jacobs
Pressesprecherin der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG)
Vorstandsbereich Vorsitzender Klaus-Dieter Hommel
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Tel. 0174 878 5351