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EVG Tarifrunde 2023: „erhebliche Belastung der bisher geübten Sozialpartnerschaft“

EVG Tarifrunde 2023: „erhebliche Belastung der bisher geübten Sozialpartnerschaft“
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EVG-Verhandlungsführer Kristian Loroch hat das Unvermögen der Arbeitgeber, in der Tarifrunde 2023 verhandlungsfähige Angebote vorzulegen, als „erhebliche Belastung der bisher geübten Sozialpartnerschaft“ bezeichnet.

„Die Arbeitgeber verschließen nach wie vor wissentlich die Augen vor den wirtschaftlichen Nöten der Beschäftigten. Wertschätzung ist mittlerweile zu einem Fremdwort geworden, die Einsicht, Löhne zu zahlen, die für alle Beschäftigten zum Leben reichen, scheint völlig verloren gegangen zu sein“, kritisierte die stellvertretende EVG-Vorsitzende, Cosima Ingenschay, die den Tarifbereich ebenfalls verantwortet.

Die EVG hat in den vergangenen Tagen mit den Unternehmen DB Intermodal, Transfracht, Die Länderbahn, Transdev, SinON und der Busgesellschaft RBA (Regionalbus Augsburg) verhandelt. „Von keinem der Unternehmen haben wir bislang ein Angebot zu unserer zentralen Forderung nach einer sozialen Komponente von 650 Euro mehr pro Monat erhalten. Zum Teil wurden Gegenforderungen aufgemacht und die Beschäftigten zum Verzicht aufgefordert. Das ist keine Basis für Verhandlungen“, so Cosima Ingenschay.

„Die Wut unserer Kolleginnen und Kollegen ist angesichts eines solchen Verhaltens riesengroß“, so Kristian Loroch. Deshalb habe die EVG am Dienstag, den 14.3.2023, zu einer großen Demonstration nach Berlin eingeladen. Dort würden die Kolleginnen und Kollegen aus den Unternehmen, mit denen die EVG in der Tarifrunde 2023 verhandelt, lautstark deutlich machen, dass es fünf vor zwölf sei, um verhandlungsfähige Angebote vorzulegen.

Treffpunkt ist am Dienstag, den 14.3.2023 ab 11:30 vor dem Hauptbahnhof Berlin, Ausgang Washingtonplatz. Die Kundgebung soll symbolträchtig um fünf vor zwölf beginnen. Anschließend wird es eine große Demonstration geben. Die Abschlusskundgebung findet vorm Verkehrsministerium statt. Ende voraussichtlich gegen 15:00 Uhr.

„Die Arbeitgeber müssen endlich verstehen, dass sie mit ihrer Verweigerungshaltung die Beschäftigten gegen sich aufbringen und damit dem zu Recht beklagten Fachkräftemangel massiv Vorschub leisten. Das gefährdet die Zukunft einer ganzen Branche“, betonte Kristian Loroch. Schon heute würden täglich zahlreiche Verbindungen ausfallen, weil Züge aufgrund von Personalmangel nicht mehr fahren. „Wenn der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen deutlich macht, dass schon im Jahr 2022 jedes zweite Unternehmen den Fahrplan aufgrund von Personalmangel einschränken musste, dann schrillen nicht nur bei uns die Alarmglocken.“

„Diese Situation wird sich weiter verschärfen, weil die Unternehmen im Eisenbahn- und Verkehrsbereich weiter personell ausbluten werden, wenn die Löhne jetzt nicht deutlich angehoben werden. Was das für die Fahrgäste bedeutet, kann sich jeder ausmalen. Schon deshalb muss die Bezahlung deutlich attraktiver werden, sonst sehe ich für die nahe Zukunft schwarz“, erklärte Cosima Ingenschay.

„Wir sind mit unseren Forderungen sehr klar aufgestellt und haben frühzeitig deutlich gemacht, worüber zu verhandeln ist. Für die weiteren Verhandlungen mit der DB AG bedeutet das, dass wir - wie angekündigt - zunächst die Themen Mindestlohn und Struktur klären müssen, bevor wir in die eigentlichen Verhandlungen einsteigen“, so Kristian Loroch. Dazu sei am 14. März, ab dem späten Nachmittag, erneut Gelegenheit.

Klar sei auch, dass ein mögliches Angebot des Arbeitgebers so frühzeitig vorliegen müsse, dass es von der Tarifkommission noch sorgfältig bewertet werden kann. Das sei für die EVG die Grundlage jeglicher Verhandlungen.

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