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Verband norddeutscher Wohnungsunternehmen e.V.

VNW-Direktor Andreas Breitner: Sozialen Vermietern droht angesichts explodierender Gaspreise finanzielle Schieflage

88/2022

Die monatlichen Abschlagszahlungen für Verbraucher von Erdgas werden sich nach Einschätzung der Bundesnetzagentur im kommenden Jahr mindestens verdreifachen. In Mecklenburg-Vorpommern ist davon fast die Hälfte aller Wohnungen betroffen. Im Nordosten würden rund 46 Prozent der Wohnungen mit Gas beheizt, teilte das Statistische Amt mit.

Dazu erklärt Andreas Breitner, Direktor des Verbands norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW):

„Ein übergroßer Teil der Mieterinnen und Mieter, die von den dramatischen Steigerungen bei den Gaspreisen betroffen sind, leben in Wohnungen von kommunalen Wohnungsunternehmen und Wohnungsbaugenossenschaften. Damit besteht die reale Gefahr, dass vor allem kleinere Unternehmen in eine finanzielle Schieflage geraten, weil sie die höheren Gaspreise zunächst vorfinanzieren müssen und erst deutlich später bei der Heizkostenabrechnung geltend machen können.

Die sozialen Vermieter fordern daher die Schweriner Landesregierung auf, bei allen Stützungsplänen für die Wirtschaft die Wohnungsunternehmen mit zu berücksichtigen. Neben steigenden Baukosten, der Zinssteigerung, den Auswirkungen des Fachkräftemangels und den energetischen Anforderungen sind es aktuell die Unsicherheiten in der Energieversorgung, die unseren 161 Mitgliedsunternehmen in Mecklenburg-Vorpommern Sorge bereiten.

Theoretisch könnten Wohnungsgenossenschaften und kommunaleWohnungsunternehmen die höheren Energiepreise sofort durch höhere Abschläger an die Mieterinnen und Mieter weiterreichen. Tatsächlich würde das aber gerade inMecklenburg-Vorpommern viele Privathaushalte überfordern. Es ist unabdingbar, die staatlichen Förderinstrumente wie die Kosten der Unterkunft und das Wohngeld rasch an die Gegebenheiten anzupassen.

Allerdings haben wir Sorge, dass viele Wohnungsunternehmen in ihrer Existenz bedroht werden, weil ihnen die Liquidität fehlt. Die Unternehmen müssen für gelieferte Energie gegenüber den Versorgern in Vorleistung gehen. Deren Höhe übersteigt aber schon jetzt die Abschlagszahlungen der Mieterinnen und Mieter. Die im VNW organisierten sozialen Vermieter garantieren seit Generationen niedrige, bezahlbare Mieten.

Der betriebswirtschaftliche ‚Preis‘ für die Übernahme dieser gesellschaftlichen Aufgabe ist es, dass sie nicht über hohen Rücklagen und eine niedrige Liquidität verfügen.“ Schwere wirtschaftliche Erschütterungen, wie sie in den kommenden Monaten drohen, werde die Unternehmen nicht einfach wegstecken können. Diese gefährden sie in der Existenz. Das aber bedroht das bezahlbare Zuhauses von Hunderttausenden Menschen in Mecklenburg-Vorpommern.

Im Einklang mit dem Städte- und Gemeindetag MV ist es jetzt wichtig, dass die Städte und Gemeinden als Eigentümer der kommunalen Wohnungsunternehmen die Möglichkeit bekommen, im Notfall rasch ihrerseits die Liquidität der Unternehmen sichern zu können.“

2022/07/14

Der Verband norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW) vertritt in Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein insgesamt 407 Wohnungsgenossenschaften und Wohnungsgesellschaften. In den von ihnen verwalteten 686.000 Wohnungen leben rund 1,5 Millionen Menschen. Die durchschnittliche Nettokaltmiete pro Quadratmeter liegt bei den VNW-Unternehmen bei 6,20 Euro. Der VNW ist der Verband der Vermieter mit Werten.

V.i.S.P.: Oliver Schirg, Verband Norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW), Referat Kommunikation, Telefon: +49 40 52011 226, Mobil: +49 151 6450 2897, Mail: schirg@vnw.de

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