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Deutsche Umwelthilfe e.V.

Wann wechselt Angela Merkel zu Ökostrom?

Berlin (ots)

Nach dem Energiegipfel kritisiert die Kanzlerin den
Griff der Konzerne in die Taschen ihrer Kunden - Aktionsbündnis ruft 
zum massenhaften Wechsel zu Ökostromern auf - Das Wechselfieber 
steigt
04. Juli 2007: Der Rüffel für die Traditionsbataillone der 
Stromwirtschaft kam ganz zum Schluss: Dass zum 1. Juli, dem Tag an 
dem die Aufsicht der Länder über die Strompreise endete, weit über 
hundert Elektrizitätsversorger ihre Preise angehoben haben, sei ein 
"Signal, das ich den Verbrauchern nicht gewünscht hätte", schimpfte 
Angela Merkel zum Abschluss der Pressekonferenz nach dem dritten 
Energiegipfel.
Die Initiative "Atomausstieg selber machen" nimmt den Hinweis der 
Kanzlerin als Aufforderung: Unter der Parole "Wer nicht hören will, 
muss fühlen" ruft das Bündnis aus Umweltorganisationen, 
Verbraucherschutzverbänden und Anti-Atomkraft-Initiativen erneut 
private Stromkunden, Gewerbe und Unternehmen auf, jetzt den 
Stromkonzernen den Rücken zu kehren. Hierzulande sei niemand 
gezwungen immer teureren Strom aus Pannenreaktoren wie Brunsbüttel 
oder Krümmel zu kaufen oder aus Klima killenden Kohlekraftwerken.
"Machen Sie es wie immer mehr Kunden der großen Stromkonzerne - 
wechseln Sie noch heute zu Ökostrom-Versorgern, die Elektrizität 
ausschließlich aus Sonne, Wind, Wasser und Biomasse und 
hocheffizienter Energieumwandlung bereitstellen. Es kostet sie fünf 
Minuten und immer weniger Geld, weil die Ökostrom-Unternehmen ihre 
Preise stabil halten", heißt es in einer nach dem Gipfel verbreiteten
Erklärung der Initiative.
Das Aktionsbündnis erinnerte an die wütenden Attacken der 
Stromkonzerne RWE, E.on, Vattenfall und EnBW gegen den Atomausstieg 
und jede wirksame Klimaschutzpolitik im Vorfeld des Energiegipfels. 
Auch während des Treffens hätten die Unternehmen vor allem für die 
Beibehaltung ihres nicht mehr zeitgemäßen Strommixes aus Kohle und 
Atom gestritten und alle Versuche einer konsequenten Umsteuerung des 
Energiesystems in Frage gestellt. Das Kalkül der 
Atomkraftwerks-Betreiber folge immer wieder kurzsichtigen 
betriebswirtschaftlichen Erwägungen. Mit der erneuten 
Geheimniskrämerei des Vattenfall-Konzerns nach den Unfällen in 
Brunsbüttel und Krümmel in der vergangenen Woche setze sich ein altes
Muster fort: Zugegeben wird nur, was die Atomaufsichtsbehörde 
veröffentlicht. Und: Sicherheit geht nicht, wie behauptet, vor 
Wirtschaftlichkeit. Obwohl die Störung des Kraftwerks Brunsbüttel 
noch nicht genau geklärt war, fuhr Vattenfall den über 30 Jahre alten
Reaktor schon am Wochenende nach dem Vorfall hektisch wieder hoch, um
nicht weiter Strom bei der Konkurrenz zukaufen zu müssen.  Auch den 
Pannenreaktor Krümmel will der Konzern schnell wieder anwerfen, 
obwohl täglich neue Ungereimtheiten über die Rückwirkungen des 
Trafobrandes auf den Reaktor bekannt werden.
Das Aktionsbündnis "Atomausstieg selber machen" verlangt Vorrang 
für Sicherheit. Die könne es jedoch erst geben, wenn die Reaktoren 
endgültig abgeschaltet werden. Massenhaftes Umsteigen der Kunden auf 
Ökostrom erzeuge den ökonomischen Druck, den die Konzernherren 
verstehen. "Je mehr Menschen jetzt Vattenfall und Co. den Rücken 
kehren, desto unmissverständlicher wird das Signal. Das wichtigste 
Gut der Energieversorger sind nicht ihre Kraftwerke, sondern ihre 
Kunden. Zeigen Sie auch der Kanzlerin, wie sie ihrem Ärger über die 
Preispolitik der Konzerne Luft machen kann: Wechseln Sie jetzt zu 
Ökostrom!"
________________________________________________________
Das Aktionsbündnis "Atomausstieg-selber-machen" hat sich im Herbst 
2006  zusammengeschlossen, nachdem die Atomkonzerne Eon, RWE, 
Vattenfall und EnBW die von ihnen oder ihren Vorgängerunternehmen 
selbst unterzeichnete Vereinbarung über den Atomausstieg faktisch 
aufgekündigt hatten und für den Weiterbetrieb ausgerechnet der 
ältesten und gefährlichsten Atomkraftwerke in Deutschland kämpfen.
Teilnehmer und Unterstützer im Aktionsbündnis "Atomausstieg selber
machen": Deutsche Umwelthilfe e.V. (DUH, Koordination), Bund für 
Umwelt- und Naturschutz Deutschland e.V. (BUND), Greenpeace 
Deutschland e.V., Internationale Ärzte für die Verhütung des 
Atomkrieges/ Ärzte in sozialer Verantwortung e.V. (IPPNW), ROBIN WOOD
e.V., NaturFreunde Deutschlands e.V., Bund der Energieverbraucher 
e.V., Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU), Forum 
Umwelt und Entwicklung, GRÜNE LIGA e.V., Jugendbündnis 
Zukunftsenergie, Mütter gegen Atomkraft e.V., Naturschutzbund 
Deutschland e.V. (NABU), urgewald, WWF Deutschland, X-tausendmal 
quer, Deutscher Naturschutzring e.V. (DNR), Arbeitskreis Leben nach 
Tschernobyl/Langgöns
Mehr Informationen zum Stromwechsel innerhalb von fünf Minuten 
finden Sie im Internet unter: www.atomausstieg-selber-machen.de und 
unter der kostenfreien Ökostrom-Hotline: 0800 762 68 52 (werktags 
9:00 - 17:00)

Pressekontakt:

Für Rückfragen:
Michael Meyer, Kampagnenkoordinator der Initiative
Atomausstieg-selber-machen! c/o Deutsche Umwelthilfe, Hackescher
Markt 4, 10178 Berlin; Tel: 030 258986-17, Fax: 030 258986-19, Email:
meyer@duh.de

Dr. Gerd Rosenkranz, Deutsche Umwelthilfe e. V., Hackescher Markt 4,
10178 Berlin; Tel.: 030 258986-0, Fax: 030 258986-19, Tel. Mobil:
0171 5660577, E-Mail: rosenkranz@duh.de

Original-Content von: Deutsche Umwelthilfe e.V., übermittelt durch news aktuell

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