Regieren gegen das Volk: Mappus und Kohl gemeinsam ins energiepolitische Vorgestern
Berlin (ots)
Baden-Württembergs Ministerpräsident Stefan Mappus fabuliert über den möglichen Weiterbetrieb des stillgelegten Altreaktors Philippsburg I und liegt damit ganz auf der Linie von Altkanzler Helmut Kohl - DUH-Bundesgeschäftsführer Rainer Baake: "Affront gegen den Mehrheitswillen"
Als "offenen Affront gegen den erklärten Willen der großen Mehrheit der Bevölkerung" hat der Bundesgeschäftsführer der Deutschen Umwelthilfe e. V. (DUH), Rainer Baake, die aktuellen Äußerungen des baden-württembergischen Ministerpräsidenten Stefan Mappus (CDU) kritisiert, wonach der Altreaktor Philippsburg I nach dem dreimonatigen Moratorium wieder ans Netz gehen soll. Keine zwei Wochen nach der Reaktorkatastrophe von Fukushima häuften sich die Bekenntnisse von Spitzenpolitikern der Regierungsparteien zu einem Weiter so in der Atompolitik.
Mappus hatte den Weiterbetrieb des Siedewasserreaktors allein von der Frage abhängig gemacht, ob er trotz eventuell notwendiger Nachrüstungen rentabel weiterbetrieben werden könne. Baake erinnerte daran, dass Philippsburg I zu den Reaktoren gehöre, die am verwundbarsten gegen den Absturz einer Passagiermaschine seien. "Mit seiner Position macht Mappus klar, dass er den Schutz gegen gezielt herbeigeführte Angriffe mit Passagiermaschinen für überflüssig hält". Noch vor wenigen Tagen hatte Mappus` bayerischer Amtskollege Horst Seehofer (CSU) die Abschaltung des baugleichen Atomkraftwerks Isar 1 (so genannte "Baulinie 69") mit dem mangelnden Schutz gegen Flugzeugabstürze begründet.
Nach dem Bekenntnis des FDP-Wirtschaftsministers Rainer Brüderle zum wahltaktisch motivierten Moratoriumsbeschluss der Bundesregierung, brächen nun offenbar alle Dämme. Offenbar setzte sich in der Union die Überzeugung durch, nun vor allem die eigene Kernklientel bedienen zu müssen. Dazu passe auch die Wortmeldung von Altkanzler Helmut Kohl, der die Atomenergie in der Bild-Zeitung zu einem möglichen "Hoffnungsträger" und einer Zukunftsressource geadelt hat. Baake: "Stefan Mappus und Helmut Kohl verabschieden gemeinsam ins energiepolitische Vorgestern. Nun sind wir alle gespannt auf die Reaktion der Bundeskanzlerin."
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