Teure, kühle Luft - Die versteckten Kosten der Autoklimaanlage für Umwelt und Verbraucher
Berlin (ots)
Gemeinsame Pressemitteilung
Klimaanlagen erhöhen Spritverbrauch um ein Vielfaches und schaden dem Klima - Kampagne PRO KLIMA gibt Tipps für den sparsamen Umgang mit Autoklimaanlagen - Kritik an mangelnder Transparenz bei Verbrauchsangaben - DUH-Bundesgeschäftsführer Resch fordert standardisiertes Messverfahren unter Berücksichtigung der Klimaanlage
Die Kampagne PRO KLIMA gibt angesichts der Ferienzeit Verbraucherhinweise für den richtigen Umgang mit der Klimaanlage. Viele Autofahrer wissen nicht, dass sie für die kühle Luft im Innenraum einen hohen Preis bezahlen. Denn der Betrieb der Klimaanlage schadet dem Klima und verursacht höhere Kosten.
"Beim Betrieb erhöht sich der Kraftstoffverbrauch des Autos deutlich messbar, im Stadtverkehr sogar um bis zu 30 Prozent. Das kann selbst bei einem Kleinwagen schon bis zu zwei Liter auf 100 km sein", sagt Eva Lauer, Projektleiterin der PRO KLIMA Kampagne. Fahrzeugalter, Außentemperatur, Sonneneinstrahlung und die gewünschte Innentemperatur sind ausschlaggebende Faktoren für den Mehrverbrauch. Aber auch das Verhalten des Autofahrers selbst ist entscheidend, ebenso wie die Anlagentechnik. Tatsache ist, dass der Einsatz von modernen, elektronisch geregelten Systemen den Mehrverbrauch deutlich reduziert.
"Eines der Hauptprobleme besteht darin, dass der reale Kraftstoffverbrauch bei Nutzung einer Klimaanlage dem Autofahrer verborgen bleibt", so DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch. "Die Autohersteller weisen den Mehrverbrauch nicht aus und er wird auch bei Verbrauchs- und Klimaschutzauflagen nicht berücksichtigt. Dabei ist die Klimaanlage das verbrauchsintensivste Nebenaggregat im Fahrzeug. Das ist Verbrauchertäuschung." Resch fordert deshalb mehr Transparenz und eine Einbeziehung der Nebenaggregate in den Verbrauchszyklus. Die rasche Umsetzung der EU-Aktivitäten zur Einführung eines standardisierten und realistischen Messverfahrens sei zwar ein wichtiger Ansatz, bis jedoch der Verbraucher tatsächlich den Mehrverbrauch ablesen könne, vergingen noch mehrere Jahre. "Vorstellbar ist auch, den Mehrverbrauch der Klimaanlage über ein Label sichtbar zu machen", so Resch weiter.
Kritik ist zudem an der geltenden Typprüfung zu üben. Faktoren wie zum Beispiel Heizung, Klimaanlage oder Licht fließen bei der Ermittlung der CO2-Emissionen und des Energieverbrauchs nicht mit ein. Der TÜV Nord hatte im Auftrag der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) ein Worst-Case-Szenario entwickelt, das die Klimaanlage, eingeschaltetes Licht und den Betrieb des Radios berücksichtigt. Danach liegen die CO2-Emissionen sogar um 25 Prozent über den Herstellerangaben des Neuen Europäischen Fahrzyklus (NEFZ).
Erste Abhilfe schafft der richtige Umgang mit der Klimaanlage. "Ein wichtiges Anliegen der PRO KLIMA-Kampagne ist die Aufklärung der Autofahrer über den richtigen Einsatz der Autoklimaanlage. Denn entsprechend sensibilisierte Fahrer können schon mit einfachen Maßnahmen, wie z.B. dem Durchlüften vor Fahrtantritt den Mehrverbrauch ihres Fahrzeugs senken und somit Umwelt, Gesundheit und den eigenen Geldbeutel schonen", so Gregor Kolbe, Projektverantwortlicher für die PRO KLIMA-Kampagne beim ökologischen Verkehrsclub VCD.
Weitere Tipps für den effizienten Umgang mit der Autoklimaanlagen finden Sie im Internet unter http://www.autoklimaanlage.info/de/hintergrund/tipps.html. Die PRO KLIMA Kampagne informiert Verbraucher über innovative Klimaanlagentechnik. Ziel ist, die Umweltauswirkungen von Autoklimaanlagen in der politischen und gesellschaftlichen Diskussion weiter zu etablieren und das Bewusstsein für eine nachhaltige Nutzung zu stärken. Die PRO KLIMA Kampagne wird im Rahmen des EU-Programms LIFE+ von der Europäischen Kommission gefördert.
Pressekontakt:
Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer Deutsche Umwelthilfe e. V. (DUH),
Hackescher Markt 4,10178 Berlin, Mobil: 0171 3649170, E-Mail:
resch@duh.de
Eva Lauer, Projektleiterin PRO KLIMA, Hackescher Markt 4, 10178
Berlin, Tel.: 030 2400867-76, E-Mail: lauer@duh.de
Daniel Eckold, Pressesprecher DUH, Hackescher Markt 4, 10178 Berlin;
Mobil: 0151 55017009, E-Mail: eckold@duh.de
Anja Smetanin, Pressesprecherin VCD, Rudi-Dutschke-Str. 9, 10969
Berlin; Tel.: 030 280351-12, E-Mail: anja.smetanin@vcd.org
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