Mit Mehrweg Abfälle vermeiden
Berlin (ots)
Deutsche Umwelthilfe fordert klare Kennzeichnung und Abgabe auf Einweg-Getränkeverpackungen - Neue Bundesregierung muss Maßnahmen zum Schutz des deutschen Mehrwegsystems ergreifen
Mehr als 500.000 Tonnen Kunststoff sind pro Jahr nötig, um die in Deutschland verkauften Einweg-Plastikflaschen herzustellen. Das entspricht dem Gewicht von mehr als 380.000 Volkswagen Golf. Im Rahmen der europäischen Woche der Abfallvermeidung fordert die Deutsche Umwelthilfe e.V. (DUH) ein Ende dieser Ressourcenverschwendung und rät Verbrauchern zum Kauf ressourcenschonender Mehrwegflaschen.
"Wachsende Abfallberge lassen sich am besten verhindern, wenn man sie gar nicht erst entstehen lässt. Ein Paradebeispiel für Abfallvermeidung ist die Mehrwegflasche, die mit jeder Wiederbefüllung die unnötige Herstellung einer Einweg-Plastikflasche verhindert", erklärt der DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch. Die klassische 0,7 Liter Glas-Mehrwegflasche ist dank ihrer Wiederverwendbarkeit in der Lage, die gleiche Menge Mineralwasser zum Kunden zu transportieren wie 23 Einwegflaschen aus Plastik mit 1,5 Liter Inhalt oder 70 Einwegflaschen mit 0,5 Liter Füllung. Dabei schont jedes Kilo weniger Abfall die natürlichen Ressourcen, das Klima und die Umwelt.
"Aktuell wird nur noch rund die Hälfte aller Getränke in Deutschland in umweltfreundlichen Mehrwegflaschen abgefüllt, obwohl die geltende Verpackungsverordnung einen Anteil von 80 Prozent ökologischen Getränkeverpackungen fordert", erklärt der DUH-Bereichsleiter für Kreislaufwirtschaft Thomas Fischer. "Würden wir ausschließlich Mehrwegflaschen nutzen, könnten jährlich 500.000 Tonnen Kunststoffabfall vermieden und circa 1,3 Millionen Tonnen CO2 eingespart werden."
Auch über zehn Jahre nach der Einführung des Einwegpfandes glaubt noch immer jeder zweite Kunde, dass er eine umweltfreundliche Mehrwegflasche erwirbt, wenn er Pfand zahlen muss. Um Verbrauchern eine selbstbestimmte Kaufentscheidung zu ermöglichen, ist eine klare Kennzeichnung von Mehrweg- und Einweg-Getränkeverpackungen auf dem Produkt notwendig. Die DUH appelliert an die neue Bundesregierung, mit einer Kennzeichnungsregelung endlich für Klarheit beim Getränkekauf zu sorgen. Nach Auffassung der Umwelt- und Verbraucherschutzorganisation müssen sich die negativen Umweltauswirkungen von Einweg-Getränkeverpackungen auch im Produktpreis niederschlagen. Sie fordert deshalb die Einführung einer Lenkungsabgabe für Einweg-Getränkeverpackungen von mindestens 20 Cent, um der Kennzeichnungspflicht zum Erfolg zu verhelfen.
Weitere Informationen zur DUH-Kampagne "Mehrweg ist Klimaschutz" finden Sie unter http://www.duh.de/mehrweg_klimaschutz0.html.
Pressekontakt:
Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer Deutsche Umwelthilfe e.V.
Mobil: 0171 3649170, E-Mail: resch@duh.de
Thomas Fischer, Leiter Kreislaufwirtschaft Deutsche Umwelthilfe e.V.
Tel.: 030 2400867-43, Mobil: 0151 18256692, E-Mail: fischer@duh.de
Daniel Eckold-Hufeisen, Pressesprecher Deutsche Umwelthilfe e.V.
Tel.: 030 2400867-22, Mobil: 0151 55017009, E-Mail:
eckold-hufeisen@duh.de
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