DUH fordert nationale Maßnahmen für Klimaschutzziele
Berlin (ots)
Bundesregierung gefährdet fährlässig die eigenen Klimaschutzziele - Deutsche Umwelthilfe fordert nationale CO2-Grenzwerte und einen Mindestpreis für Zertifikate
Die Deutsche Umwelthilfe e. V. (DUH) fordert von der Bundesregierung verbindliche nationale Maßnahmen zur CO2-Reduktion. Der Emissionshandel erfülle diese Aufgabe derzeit nicht.
Nach Angaben des UBA sind die klimaschädlichen Treibhausgasemissionen 2013 gegenüber dem Vorjahr um 1,2 Prozent gestiegen. Ursache für den bereits zweiten Anstieg in Folge ist die stetig wachsende Kohleverstromung, die zu einem neuen Rekord beim Stromexport (33 TWh) geführt hat, sowie der witterungsbedingte Mehrverbrauch von Öl und Gas im Wärmebereich. Aus Sicht der DUH rückt damit das verbindliche Klimaschutzziel, die Treibhausgasemissionen bis 2020 um 40 Prozent gegenüber 1990 zu reduzieren, in weite Ferne.
Einer der Hauptgründe ist der Niedergang des europäischen Emissionshandels: Eine Tonne CO2 kostet derzeit nur noch rund 7 Euro, klimaschädliche Energiegewinnung ist deshalb konkurrenzlos günstig. Zwar soll der Emissionshandel durch die zeitweise Herausnahme von Zertifikaten aus dem Markt wiederbelebt werden (Backloading). "Die Signale an die Wirtschaft sind aber nicht eindeutig, wenn die Zertifikate auch wieder an den Markt zurückgegeben werden können.", befürchtet Peter Ahmels, Leiter Energie und Klimaschutz bei der DUH: "Für die Glaubwürdigkeit der Energiewende ist es dringend notwendig, dass die Bundesregierung den darniederliegenden Emissionshandel durch zusätzliche Klimaschutzinstrumente auf nationaler Ebene unterstützt. Dazu eignen sich verbindliche CO2-Grenzwerte für die Stromerzeugung in Verbindung mit einem Mindestpreis für Zertifikate (Carbon-Floor-Price), wie sie etwa in Großbritannien bereits eingeführt worden sind. Für den Gebäudebereich sind weitere Effizienzmaßnahmen erforderlich wie z.B. eine höhere Sanierungsrate im Bestand."
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Dr. Peter Ahmels, Leiter Energie und Klimaschutz
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