Forderung an die Umweltministerin: Mehrwegschutz für den Erhalt von Umwelt, Getränkevielfalt und Arbeitsplätzen
Berlin (ots)
Informationsreise der Deutschen Umwelthilfe und der Stiftung Initiative Mehrweg zeigt Vorteile des Mehrwegsystems - Umweltverbände verlangen Kennzeichnungsverordnung für Ein- und Mehrweggetränkeverpackungen
Das deutsche Mehrwegsystem ist ein Vorzeigebeispiel für Abfallvermeidung und Umweltschutz. Davon konnten sich die Teilnehmer bei der heute von der Deutschen Umwelthilfe (DUH) und der Stiftung Initiative Mehrweg (SIM) veranstalteten Mehrweg-Informationsreise mit Stationen in Lünen und Bochum überzeugen. Mehrweg ist ebenfalls ein Garant für Qualität, Getränkevielfalt und regionale Arbeitsplätze.
Durch ihre häufige Wiederbefüllung sparen Mehrwegflaschen im Vergleich zu Einweggetränkeverpackungen wertvolle Rohstoffe und Energie ein. Damit Verbraucher am Getränkeregal auch tatsächlich zu umweltfreundlichen Flaschen greifen können, fordern DUH und SIM von Umweltministerin Barbara Hendricks die sofortige Einführung einer Kennzeichnung von Einweg- und Mehrweggetränkeverpackungen. "Immer häufiger versuchen Einwegabfüller gezielt durch missverständliche und zweideutige Produktkennzeichnungen die Grenze zwischen Mehrweg und Einweg zu verwischen. Eine verpflichtende Kennzeichnungsregelung würde diesem Verwirrspiel endlich einen Riegel vorschieben und den Verbrauchern die notwendige Klarheit verschaffen", sagt der DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch.
Aktuell diskutiert die EU über die Zukunft des europäischen Kreislaufwirtschaftspaketes, durch das Abfälle vermieden und Ressourcen geschont werden sollen. "Der Gedanke einer funktionierenden Kreislaufwirtschaft, der in Europa gerade hitzig debattiert wird, ist in Deutschland seit vielen Jahren durch Mehrweggetränkeverpackungen gelebte Praxis. Mehrweg sollte also beispielgebend für ambitionierte Abfallvermeidungsstrategien und Recyclingquoten in ganz Europa sein", betont der SIM-Geschäftsführer und ehemalige Staatssekretär Clemens Stroetmann. So ersetzt eine einzige 0,7 Liter Glas-Mehrwegflasche für Mineralwasser über 20 1,5 Liter PET-Einwegflaschen. Nicht mehr verwendbare Glas-Mehrwegflaschen dienen sich nach ihrem langen Produktleben selbst als Rohstoff - ein echter Materialkreislauf, den die Teilnehmer der Informationsreise bei der Besichtigung der Ruhrglas Recycling GmbH & Co. KG und der Ardagh Glass GmbH in Lünen mitverfolgen konnten.
Mehrwegflaschen bilden die Existenzgrundlage vieler kleiner und mittelständischer Unternehmen, deren Interesse es ist, den Verbrauchern gute Produkte zu liefern, ohne dabei die Umwelt unnötig zu belasten. Die besuchte Privatbrauerei Moritz Fiege GmbH & Co. KG füllt ihre Biere deshalb ausschließlich in Glas-Mehrwegflaschen ab. "Regionale Mehrwegkreisläufe minimieren die Transportwege und sichern Arbeitsplätze vor Ort. Derzeit sind in der gesamten Mehrwegbranche rund 152.000 Arbeitnehmer beschäftigt. Eine Umstellung auf Einweg würde zu einem Verlust des größten Teils dieser Arbeitsplätze führen", betont Resch.
DUH im Internet: www.duh.de, Twitter: https://twitter.com/Umwelthilfe
Pressekontakt:
Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer, Deutsche Umwelthilfe e.V.
Mobil: 0171 3649170, E-Mail: resch@duh.de
Clemens Stroetmann, Staatssekretär a.D., Geschäftsführer Stiftung
Initiative Mehrweg
Tel.: 030 330083850, E-Mail: info@stiftung-mehrweg.de
Thomas Fischer, Bereichsleiter Kreislaufwirtschaft, Deutsche
Umwelthilfe e.V.
Tel.: 030 2400 78643, Mobil: 0151 18256692, E-Mail: fischer@duh.de
Daniel Hufeisen, Pressesprecher Deutsche Umwelthilfe e.V.
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