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Deutsche Umwelthilfe e.V.

Deutsche Umwelthilfe begrüßt Einlenken der Autoindustrie beim Dieselrußfilter
Automobilindustrie versucht mit Tricksereien, steuerliche Vorteile für Diesel-Kompakt-Pkw bis 2008 durchzusetzen

Berlin (ots)

Mit Befriedigung reagierte die Deutsche Umwelthilfe
e. V. (DUH) als Koordinatorin des Aktionsbündnisses "Kein Diesel ohne
Filter" auf die Ankündigung der bundesdeutschen Automobilindustrie,
in den nächsten Jahren alle im Inland zugelassenen Diesel-Pkw mit
einem Rußfilter auszustatten. "Mit dieser Entscheidung erfüllt die
deutsche Automobilindustrie unsere Forderungen nach generell
rußfreien Pkw, wir freuen uns über den Erfolg unserer Aktion "Kein
Diesel ohne Filter" nach einer knapp zweijährigen
Auseinandersetzung", so Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer der DUH.
"Das Signal für den Verbraucher ist nun klar: Diesel-Pkw ohne
Partikelfilter sind jetzt endgültig Technik von gestern und werden
auf dem Gebrauchtfahrzeugmarkt drastisch an Wert verlieren. Wer heute
einen neuen Pkw kauft, sollte einen weiten Bogen um die zukünftig
schwer verkäuflichen ungefilterten Diesel-Modelle machen. Diese
werden voraussichtlich auch ab 2005 bei bestimmten Wetterlagen von
Verkehrsbeschränkungen bei hohen Feinststaubwerten betroffen sein",
so Resch weiter. Nach Marktbeobachtungen der DUH war nach Einführung
des Katalysators vor 15 Jahren der Preis für Gebraucht-Pkws drastisch
eingebrochen; ein VW Golf hatte in nur zwei bis drei Jahren um bis zu
über 50 % an Wert verloren. Eine vergleichbare Wertentwicklung
zeichnet sich bereits heute für "dreckige" Diesel-Pkws ab.
Die DUH informiert über die bisher nicht veröffentlichten Teile
des gestrigen Kanzler-Autogipfels in Stuttgart. So versuche die
Automobilindustrie nach Informationen der DUH mit einer "üblen
Trickserei", Diesel-Pkw bis in die Golfklasse hinein bis 2008 nicht
nur von der Filterpflicht zu befreuen: Sie will gar erreichen, dass
sie für ungefilterte Fahrzeuge, die bis 8,5 mg Feinststaub/km
ausstoßen eine steuerliche Förderung erfahren. "Diese Grenzwerte
sind bei kleinen Diesel-Motoren bereits "Stand der Technik"."
Die DUH hat in einem heutigen Schreiben an die
Vorstandsvorsitzenden der bundesdeutschen Automobilunternehmen diese
aufgefordert, derartige Verbrauchertäuschungen zu unterlassen und zu
erklären, dass sie alle Neuwagen mit einem Partikelfilter ausstatten.
In der vergangenen Woche hatte die Deutsche Umwelthilfe mit der
Vorstellung des weltweit ersten rußfreien Smart bewiesen, dass selbst
der kleinste Seriendiesel der Welt mit einem Kostenaufwand von ca 200
Euro die für 2010 geplanten strengen Grenzwerte von 2,5 mg/km
unterschreiten kann.
Die DUH fordert von der Bundesregierung nun eine schnelle
Festlegung von Grenzwerten und Fördersätzen. Dabei ist zu
berücksichtigen, dass die Fördersätze die tatsächlichen Kosten für
eine innermotorische Reinigung bzw. für den Rußfilter wiederspiegelt.
"In jedem Fall benötigen wir ab 2005 neben der niedrigen Förderung
des 8,5 mg-Grenzwertes (z.B. 200 Euro) eine zweite, höhere Förderung
in Höhe von ca 600 Euro für die tatsächlich rußfreien Modelle.
Darüber hinaus ist eine schnelle Klarheit für die Förderung der
Nachrüstung von Nöten", so Resch. Praktisch jeder Diesel-Pkw kann mit
Rußfilter nachgerüstet werden. Die DUH begrüßt ausdrücklich die
heutige Klarstellung von Umweltminister Trittin, dass der von ihm
vorgeschlagene Fördersatz von 600 Euro ab 2005 nur für Fahrzeuge mit
vollwertigem Partikelfilter gewährt werden soll.
Die DUH wies in diesem Zusammenhang auf die Einführung des
Katalysators in den 80er Jahren hin. Auch damals versuchte die
Autoindustrie, den geregelten Kat nur für große Modelle einzuführen.
"Es kann nicht angehen, dass ein umweltbewusster Verbraucher
gezwungen ist, einen Mercedes S-Klasse oder einen 5er-BMW zu kaufen
weil ein Smart, Audi A2 oder Polo nur ungefiltert mit über 1.000 mal
höheren Rußemissionen erhältlich ist."

Pressekontakt:

Deutsche Umwelthilfe e.V.
Jürgen Resch
Fritz-Reichle-Ring 4
78315 Radolfzell
Tel.: (0 77 32) 9995-0
Mobil.: 0171-3649170
Fax.: (0 7732) 9995-77
E-Mail: resch@duh.de

Original-Content von: Deutsche Umwelthilfe e.V., übermittelt durch news aktuell

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