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Deutsche Umwelthilfe e.V.

Machtverflechtungen zwischen Automobilindustrie und Politik und ihre Folgen für die Umwelt
Staat soll zulässigen Spritverbrauch von Pkw-Neuwagen begrenzen

Radolfzell/Berlin (ots)

Einladung zur Pressekonferenz am Dienstag, den 11. Januar 2005,
10:00h im Haus der Bundespressekonferenz e.V., Schiffbauerdamm 40,
10117 Berlin, Raum 5
Zum Jahreswechsel wurde bekannt, dass angeblich bis zu 100
Politiker auf der Gehaltsliste eines namhaften Automobilherstellers
stehen bzw. einen "Telearbeitsplatz" im Bereich
"Regierungsbeziehungen" dieses Konzerns besetzen. Die innige
Verflechtung zwischen deutschen Automobilherstellern, einigen
Landesregierungen, der Bundesregierung sowie den Parlamenten bremst
und verwässert seit Jahren wichtige umwelt- und gesundheitspolitische
Entscheidungen. Die aus Sicht der Unternehmen aktuell erfolgreiche
Lobbyarbeit behindert jedoch nicht nur Fortschritte beim Umwelt- und
Gesundheitsschutz. Sie schlägt mittelfristig auf die Autohersteller
selbst zurück, weil die vormalige Qualitätsmarke "Made in Germany" im
globalisierten Wettbewerb zurückfällt - und das ausgerechnet in einer
der volkswirtschaftlich wichtigsten Branchen.
An den Beispielen der Euro-5-Grenzwertsetzung, der Verhinderung
einer steuerlichen Förderung des Russfilters in Deutschland und der
Geschichte der Verbrauchskennzeichnung neuer Pkw wollen wir zeigen,
wie die spezielle "Regierungsbeeinflussung" der Automobilindustrie
funktioniert. Außerdem werden wir darstellen, wie deutsche
Autohersteller im eigenen Land gesetzliche Umweltvorschriften umgehen
und in Europa oder Kalifornien an vorderster Front gegen schärfere
Abgasregeln kämpfen. Ausgangspunkt dieser Lobby-Aktivitäten ist immer
häufiger umwelttechnologisches Nachzüglertum: Viele deutsche Neuwagen
halten inzwischen fortschrittliche Emissionsstandards anderer Länder
nicht mehr ein und fallen gegenüber ausländischen Konzepten
(Dieselrussfilter, Hybridantrieb oder Stickoxid-Kat) zurück.
Mittlerweile droht der weltweit größte Zukunftsmarkt der
Automobilindustrie für deutsche Unternehmen zum "Closed Shop" zu
werden. Ab 2006 gelten in China strenge Maximalverbräuche, die viele
deutsche Pkw im Reich der Mitte unverkäuflich machen werden. Die DUH
fordert die Automobilindustrie auf, ihren Raubtier-Lobbyismus gegen
Umweltvorschriften zu beenden und stattdessen auf eine Abgas und
Kraftstoff sparende Technologieentwicklung zu setzen.
Wir stellen Ihnen bei der Pressekonferenz ein kurzfristig
umsetzbares Konzept zur Begrenzung des Kraftstoffverbrauchs für
Neuwagen vor, mit dem Deutschland zudem seine Kyoto-Verpflichtung zur
CO2-Reduktion durch rasch sinkende Flottenverbräuche im Pkw-Verkehr
besser einhalten kann.

Pressekontakt:

Dr. Gerd Rosenkranz,
Deutsche Umwelthilfe e.V.,
Hackescher Markt 4,
10178 Berlin,
Tel.: 030/258986-15,
Fax: 030/258986-19,
mobil 0171/5660577,
E-Mail: rosenkranz@duh.de

Jürgen Resch,
Deutsche Umwelthilfe e.V. (DUH),
Fritz-Reichle-Ring 4,
78315 Radolfzell,
Tel.: 01 71 / 3 64 91 70,
Fax: 0 77 32 / 99 95-77,
E-Mail: resch@duh.de

Original-Content von: Deutsche Umwelthilfe e.V., übermittelt durch news aktuell

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