Alle Storys
Folgen
Keine Story von Deutsche Umwelthilfe e.V. mehr verpassen.

Deutsche Umwelthilfe e.V.

Rußfilter: Gesundheit für die Bürger und Konjunkturprogramm für den Mittelstand
Filterhersteller und Kfz-Handwerk können Fahrzeugbestand kurzfristig schnell ausstatten

Berlin (ots)

Deutsche Umwelthilfe schlägt aufkommensneutrales Förderkonzept 
   vor.
Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) hat Bund und Länder aufgerufen,
die öffentliche Debatte über Feinstaubproblematik und bevorstehende
Fahrverbote als Chance zur entschlossenen Förderung des
Dieselrußfilters zu nutzen. DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch
sprach sich in Berlin für "eine bis Ende 2007 befristete
aufkommensneutrale Förderung des Rußfilters für Alt- und
Neufahrzeuge" aus. Danach soll die Minderung der Kfz-Steuer für Pkw
mit Rußfilter nicht aus den Länderhaushalten, sondern über einen
Malus für Dieselfahrzeuge ohne Filter bezahlt werden. Ausdrücklich
bezog sich die DUH auf Vorschläge der NRW-Umweltministerin Bärbel
Höhn (Grüne), die im Grundsatz auch mehrere unionsregierte Länder
mittragen würden. Diese Form der Aufkommensneutralität entspreche im
Übrigen der Praxis der Vergangenheit. Immer schon seien besonders
abgasarme Fahrzeuge steuerlich ent- und im Gegenzug Dreckschleudern
belastet worden. Resch: "Die Bevölkerung ist sensibilisiert wie nie.
Wer jetzt weiter Schwarzer Peter spielt, wird spätestens bei den
nächsten Wahlen verlieren".
Im Einzelnen schlägt die DUH vor, Rußfilter in Neuwagen - wie von
der Bundesregierung Anfang Februar vorgeschlagen - mit 350 EUR zu
fördern, wenn sie den EU-Fördergrenzwert von 5 mg/km erreichen. Die
Nachrüstung von Altfahrzeugen auf diesen ambitionierten EU-Wert soll
mit 600 EUR und die Nachrüstung mit "ungeregelten" Filtern mit 250
EUR gefördert werden. Resch warnte insbesondere Bundesfinanzminister
Eichel, seine seit fast einem Jahr andauernden Bremsmanöver jetzt
weiter fortzusetzen. Auch für Nutzfahrzeuge (Lkw, Busse,
Transporter) sei die beschleunigte Einführung von Partikelfiltern
dringend geboten. Dazu biete sich die Ausweitung der Lkw-Maut auf
Bundesstraßen und auf alle Nutzfahrzeuge ab 3,5 Tonnen an. Die
Maut-Gebühr müsse sich dann stärker als bisher am Schadstoffausstoß
orientieren. Auch diese Form der Filterförderung könne
aufkommensneutral gestaltet werden, indem schadstoffreiche
Nutzfahrzeuge entsprechend stärker belastet werden.
Die Deutsche Umwelthilfe verwies darauf, dass fast alle
Autohersteller ihre Pläne zur flächendeckenden Einführung der
Filtertechnik binnen weniger Tage erheblich beschleunigt hätten. Dies
sei hocherfreulich und beweise nachträglich, dass schon längst hätte
gehandelt werden können. Ab dem 1. Juli 2005 dürften Neuwagen nur
noch mit Partikelfilter ausgeliefert werden. Dies solle serienmäßig
und ohne Aufpreis geschehen. Außerdem müssten bis zur Jahresmitte
Nachrüstlösungen für alle früher verkauften Diesel-Pkw bereitgestellt
werden. Sollte es tatsächlich - wie verschiedentlich erwartet - bei
einzelnen Herstellern Lieferprobleme bei den Filtern geben, könnten
deren Neufahrzeuge entsprechend vorgerüstet ausgeliefert werden,
verbunden mit einem Gutschein, der den Käufer zum kostenlosen Einbau
des Filters zu einem späteren Zweitpunkt berechtigt. Ein solches
Verfahren sei in den achtziger Jahren bei der Einführung des
3-Wege-Kats bereits einmal angewendet worden. Die DUH, die Bürger in
Berlin, München und Stuttgart bei ihren Klagen gegen die
Überschreitung der EU-Feinstaubgrenzwerte unterstützt, kündigte eine
weitere Klage in Dortmund noch für diese Woche an. Mit ersten
Entscheidungen im vorläufigen Rechtsschutzverfahren sei noch im April
zu rechnen. Resch zeigte sich erschrocken über die dramatischen
Feinstaubwerte am DaimlerChrysler-Stammsitz Stuttgart. Am dortigen
"Neckartor" seien die EU-Grenzwerte in diesem Jahr bereits 44 Mal
überschritten worden, der Spitzenwert habe mit 300 Mikrogramm pro
Kubikmeter um das Sechsfache über dem Grenzwert gelegen.
Vor Journalisten in Berlin stellten zwei mittelständische
Hersteller von Rußfilter-Systemen (HJS, Twintec) ihre Produkte vor.
Sie erwarten angesichts der aktuellen Feinstaubdebatte eine
Sonderkonjunktur vor allem bei der Nachrüstung von Filtern. Burkhard
Eberwein, Sachgebietsleiter Omnibustechnik der Berliner
Verkehrsbetriebe (BVG) erklärte, dass von den von seinem Unternehmen
betriebenen 1.300 Diesel-Bussen bereits 1.000 mit Rußfiltersystemen
ausgerüstet seien. Eberwein: "Mit unseren rund 1.300 Bussen stellen
wir uns unserer Verantwortung für eine lebenswerte Umwelt in Berlin".
Der hauptstädtische Verkehrsbetrieb werde auch in Zukunft auf die
Filtertechnologie setzen. Bundesweit sei dagegen nur jeder vierte Bus
mit einem Rußfiltersystem ausgestattet. Städte und Kommunen
subventionieren den ÖPNV jährlich  mit vielen Millionen Euro. Statt
weiter plexiverglaste Bushaltestellen einzurichten, solle darüber
nachgedacht werden, Busse mit Rußfilter-Systemen auszurüsten, schlug
Eberwein vor. Gegen einen Aufpreis von nur 3% könne ein Filtersystem
im Neubus eingebaut werden.

Pressekontakt:

Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer, Deutsche Umwelthilfe e.V. (DUH),
Fritz-Reichle-Ring 4, 78315 Radolfzell, Tel.: 07732/9995-0, Fax.:
07732/9995-77, Mobil: 0171/3649170, resch@duh.de, www.duh.de

Dr. Gerd Rosenkranz, Politischer Leiter, Deutsche Umwelthilfe e.V.
(DUH), Hackescher Markt 4, 10178 Berlin, Tel.: 030/258986-15, Fax.:
030/258986-19, Mobil: 0171/5660577, rosenkranz@duh.de, www.duh.de

Hermann-Josef Schulte, Geschäftsführer, HJS Fahrzeugtechnik,
Dieselweg 12, 58706 Menden, Tel.: 02373 987-101, Fax.: 02373 987-105,
E-Mail: corne-lia.walther@hjs.com

Uwe Israel, Geschäftsführer Fahrzeugtechnik, TWINTEC GmbH,
Eduard-Rhein-Str. 21-23, 53639 Königswinter, Tel.: 02244/918057,
Fax.: 02244/918370, Mobil: 0171/4094248, E-Mail:
uwe.israel@twintec.de

Burkhard Eberwein, Sachgebietsleiter, Omnibustechnik, Berliner
Verkehrsbetriebe, Abteilung BO-KTI, 31/100, 10773 Berlin, Tel.:
030/256-27516, Fax.: 030/256-27899

Original-Content von: Deutsche Umwelthilfe e.V., übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: Deutsche Umwelthilfe e.V.
Weitere Storys: Deutsche Umwelthilfe e.V.