Am Vorabend des erweiterten Dosenpfandes zum 1. Mai: Deutsche Umwelthilfe beobachtet massive Einweg-Auslistungen und sich abzeichnenden Mehrweg-Boom
Berlin (ots)
Unmittelbar vor Inkrafttreten des erweiterten Dosenpfandes entscheiden sich immer mehr Händler, Einweg komplett auszulisten - Deutsche Umwelthilfe wird mit bundesweiten Testkäufen ab dem 2. Mai die korrekte Abschaffung der verbraucherfeindlichen Insellösungen überprüfen und Verstöße abmahnen bzw. zur Anzeige bringen.
Berlin, 30. April 2006: Unmittelbar vor Inkrafttreten der letzten Stufe des erweiterten Dosenpfandes mehren sich die Zeichen, dass wesentliche Teile des Lebensmittel-Einzelhandels sich von Einweg verabschieden. "Mehrweg erfährt gegenwärtig seinen dritten Frühling. Die Zweckpropaganda der Einweglobby, nun käme das Zeitalter der Blechbüchse, scheitert an den hohen Kosten und der Komplexität des Einweg-Pfandsystems", so Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer der Deutschen Umwelthilfe e. V. (DUH).
Testbesuche der DUH am letzten Aprilwochenende haben gezeigt, dass neben den Getränkeabholmärkten auch viele Tankstellenshops und Lebensmittelfilialen diverser Ketten wie Spar, Kaufhof und Kaisers keine bepfandeten Getränkedosen und Einwegflaschen mehr verkaufen und dafür z. T. massiv für Mehrweg werben. Insbesondere die Getränkedose wird vom Handel offensichtlich weitgehend ausgelistet. So haben sich ca. 10.000 Filialen von Aldi, Lidl und anderen Discountern dazu entschieden, ab dem 1. Mai keine bepfandeten Dosen mehr zu verkaufen. "Die Dose ist tot, mausetot", freut sich Resch.
Die Verdienstspannen im deutschen Lebensmittelhandel sind ausgesprochen niedrig. So führen die angekündigten Preiserhöhungen von 10 Cent bei Getränkedosen und Einweg-PET-Flaschen dazu, dass Dosenbier und Plastikwasser gegenüber Mehrweg häufig nicht mehr konkurrenzfähig sind. Deswegen haben sich viele Handelsunternehmen zum 1. Mai entschieden, auf Einweg teilweise oder insgesamt zu verzichten.
Pünktlich zum morgigen Inkrafttreten der letzten Stufe des Dosenpfandes kontrolliert die Deutsche Umwelthilfe e. V. (DUH) mit Öffnung der Geschäfte am 2. Mai ab 8 Uhr bundesweit durch Testkäufen und Rückgaben bepfandeter Einwegverpackungen die korrekte Ausweitung des Pfandes auf bisher unbepfandete Getränkegruppen sowie die endgültige Abschaffung der Insellösungen.
Als klageberechtigter Umwelt- und Verbraucherschutzverband wird die DUH festgestellte Verstöße unmittelbar zur Anzeige bringen, verbraucherschutzrechtlich abmahnen und auf einer "Internet-Schmuddelliste" veröffentlichen. Erste Ergebnisse dieser Testkäufe werden am 2. Mai um 11 Uhr in einer Pressekonferenz im Haus der Bundespressekonferenz in Berlin bekannt gegeben.
Für Rückfragen: Jürgen Resch Deutsche Umwelthilfe e.V. (DUH) Hackescher Markt 4 10178 Berlin Tel. mobil: 0171 3649170, resch@duh.de
Eva Leonhardt Projektleiterin Kreislaufwirtschaft Hackescher Markt 4 10178 Berlin Tel.: 030/258986-12 Fax.: 030/258986-19 mobil: 0151/16716545 E-Mail: leonhardt@duh.de
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