Hauptverband der Deutschen Bauindustrie e.V.
Bauindustrie für kommunales Investitionsprogramm: 70 Mrd. Investitionsstau - Maßnahmen können kurzfristig wirksam werden
Berlin (ots)
"Maßnahmen gegen den kommunalen Investitionsstau verbessern langfristig die Standortbedingungen, sie werden gleichzeitig aber auch kurzfristig konjunkturell wirksam. Die deutsche Bauindustrie unterstützt deshalb die Absicht der Bundesregierung, in dem geplanten Konjunkturprogramm einen Schwerpunkt im Bereich der kommunalen Infrastruktur zu setzen." Diese Auffassung vertrat heute in Berlin der designierte Präsident des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie, Dipl.-Ing. Herbert Bodner, anlässlich eines gemeinsamen Besuches mit Bundesbauminister Wolfgang Tiefensee in einer Berliner Kindestagesstätte. Jeder Bundesbürger wisse aus eigener Anschauung, dass viele deutsche Kommunen in den vergangenen Jahren - nicht nur in Berlin - die öffentliche Bausubstanz auf Verschleiß betrieben hätten.
Den kurzfristig zu beseitigenden Investitionsstau bezifferte Bodner mit etwa 70 Mrd. Euro. Der Nachholbedarf reiche von der dringend notwendigen energetischen Sanierung von Schulen und Kindertagesstätten, der Sanierung von 450.000 km öffentlicher Kanalisation bis hin zur Erneuerung des kommunalen Straßennetzes, für das allein 30 Mrd. Euro aufgebracht werden müssten.
Spekulationen über eine möglicherweise nicht ausreichende Kapazität in der deutschen Bauwirtschaft trat Bodner entschieden entgegen. Auch wenn die Bauwirtschaft derzeit noch nicht in der Rezession stecke, gäben bereits jetzt drei von zehn Unternehmen an, dass sie unter einer schlechten Auftragslage litten. Mit dem Fortschreiten der gesamtwirtschaftlichen Rezession sei davon auszugehen, dass im Jahresverlauf 2009 weitere Kapazitäten frei würden. Bodner: "Ein kommunales Investitionsprogramm wird sicherlich nicht an den Kapazitäten in der deutschen Bauwirtschaft scheitern."
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