Präsident der Fraunhofer-Gesellschaft: "Arbeitswelt im tief greifenden Strukturwandel"
Grundsatzreferat in der Jubiläumsausgabe des P.M. Magazins
Hamburg (ots)
Unsere Gesellschaft befindet sich nach Meinung des Präsidenten der Fraunhofer-Gesellschaft, Dr. Hans-Jörg Bullinger, mitten in einem tief greifenden Strukturwandel von der Industrie- zur Wissensgesellschaft, der sich dramatisch auf die Arbeits- und Sozialsysteme auswirkt. In einem in der neuen Ausgabe des Wissensmagazins P.M. (Erscheinungstermin: 17.10.03) veröffentlichten Grundsatzreferat sagt Bullinger, künftig werde nicht mehr von der Old- und New-Economy gesprochen, stattdessen seien wir auf dem Weg in die "One-Future-Economy". "Um 2010 werden wissensintensive Tätigkeiten den Arbeitsmarkt bestimmen. Der Anteil von in der Produktion Beschäftigten wird um die Hälfte zurückgegangen sein und nur noch bei 20 Prozent liegen." In Deutschland benötigten wir dringend eine Neudefinition von Dienstleistungen und ihrer Wertigkeit, so Bullinger. "Insbesondere wissensintensive Dienstleistungen werden zunehmen. Denn Wissen wird zur strategischen Ressource im Produktionsprozess und im Produkt, und es wird selbst zum Produkt."
Der Fabrikalltag werde sich deutlich verändern: jeder einzelne erhalte mehr Verantwortung, so Bullinger. Roboter würden künftig Seite an Seite mit den Menschen arbeiten und monotone Tätigkeiten durchführen. Auch der Büroalltag werde sich grundlegend verändern. "Die direkte und feste Zuordnung von Arbeitsplatz und Mitarbeiter ist aufgehoben. Büros, Schreibtische und Büroausstattung werden gemeinschaftlich genutzt. Strukturen entstehen, die das Jonglieren zwischen Familie und Arbeitsplatz erleichtern", so der Arbeitswissenschaftler.
Die Veränderungen der Arbeitswelt müssten sich auch auf die Führungsprinzipien in den Firmen auswirken. "Statt durch formale Autorität zu leiten, sollte das Management Ziele und Aufgaben klar definieren, dem Einzelnen mehr Verantwortung und Freiräume schaffen, um seine Aufgaben zu erfüllen. Unternehmenskultur wird eine wesentliche Komponente für die Arbeit der Zukunft sein: den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Sicherheit vermitteln, sie motivieren ihre Fähigkeiten, Fertigkeiten und Begabungen einzubringen. Für diese Motivation ist auch die Atmosphäre am Arbeitsplatz eine wichtige Komponente."
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