Tiefensee und Böhmer lehnen Riesen-Lkw öffentlich ab - Verstärkung für die Monstertruck-Gegner
Berlin (ots)
Berlin/Magdeburg. Mit Wolfgang Böhmer (CDU) hat sich heute (Montag) erstmals ein Ministerpräsident öffentlich gegen die Zulassung von Riesen-Lkw auf Deutschlands Straßen ausgesprochen. Auf dem Gewerkschaftstag der Verkehrsgewerkschaft GDBA in Magdeburg warnte der Ministerpräsident von Sachsen-Anhalt vor den oftmals als Euro-Combis oder Öko-Liner verharmlosten Fahrzeugen. "Wenn Gigaliner, die kaum noch um die Kurve kommen, auf den Straßen fahren, dann haben wir zusätzliche Probleme", so Böhmer. Dirk Flege, Geschäftsführer der Allianz pro Schiene, begrüßte diese Äußerung ausdrücklich: "Die Zulassung von Monstertrucks würde mehr Lkw-Verkehr auf der Straße, mehr Unfälle und höhere Kosten für die Allgemeinheit bedeuten. Es wird Zeit, dass die Befürworter dieser bis zu 25 Meter langen und bis zu 60 Tonnen schweren Lkw-Riesen endlich begreifen, dass man das Wohl der Allgemeinheit nicht einfach ignorieren darf."
Auch Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) äußerte sich zum Thema Riesen-Lkw. In Magdeburg bezog der Minister ganz deutlich Position: "Ich spreche mich gegen den 60-Tonner aus, gegen den Gigaliner." Die Allianz pro Schiene fühlt sich durch solche Äußerungen in ihrem Engagement gegen die Monstertrucks bestärkt. "Wir haben alle vernünftigen Argumente auf unserer Seite", so Flege. "Riesen-Lkw sind ein verkehrs- und umweltpolitischer Irrweg. Es kann einfach nicht sein, dass ernsthaft darüber diskutiert wird, Fahrzeuge auf die Straße zu lassen, die Transporte von der umweltfreundlichen Schiene auf die schon überfüllte Straße holen. Und das auch noch unter dem Deckmäntelchen des Umweltschutzes."
Weitere Informationen zum Thema Monstertrucks finden Sie auf der Seite www.gueter-auf-die-Schiene.de. Dort können Sie auch an einer Unterschriftensammlung teilnehmen, um die Zulassung der umstrittenen Fahrzeuge zu verhindern.
Die Allianz pro Schiene ist das Bündnis in Deutschland zur Förderung des umweltfreundlichen und sicheren Schienenverkehrs. In dem Bündnis haben sich 16 Non-Profit- Verbände zusammengeschlossen: die Umweltverbände BUND, NABU, Deutsche Umwelthilfe und NaturFreunde Deutschlands, die Verbraucherverbände Pro Bahn, DBV und VCD, die Automobilclubs ACE und ACV, die drei Bahngewerkschaften TRANSNET, GDBA und GDL sowie die Eisenbahnverbände BDEF, BF Bahnen, VBB und VDEI. Die Mitgliedsverbände vertreten mehr als 2 Millionen Einzelmitglieder. Unterstützt wird das Schienenbündnis von 77 Unternehmen der Bahnbranche.
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