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Der Tagesspiegel: Austausch zwischen Israel und Hisbollah offenbar kommende Woche Möglicher Termin: Dienstag

Berlin (ots)

Beirut/Berlin - Die Verhandlungen zwischen Israel
und der libanesisch-schiitischen Hisbollah sind offenbar so weit 
gediehen, dass kommende Woche der libanesische Terrorist Samir Kuntar
freikommen und die Überreste toter Gefangener ausgetauscht werden 
könnten. Nach Informationen des Tagesspiegels ist als Termin der 
Dienstag im Gespräch. Israel würde der Hisbollah den seit 1979 
inhaftierten Kuntar übergeben, eventuell weitere Gefangene sowie die 
Leichen schiitischer Kämpfer. Im Gegenzug soll Israel die Körper der 
Soldaten Eldad Regev und Ehud Goldwasser bekommen. Milizionäre der 
Hisbollah hatten Regev und Goldwasser im Juli 2006 verschleppt. Bei 
dem Überfall wurden die Soldaten schwer verletzt. Israels Premier 
Ehud Olmert hat sie kürzlich für tot erklärt.
   Die Entführung von Regev und Goldwasser hatte 2006 den 
33-Tage-Krieg zwischen Israel und der Hisbollah ausgelöst. Die 
israelische Luftwaffe bombardierte Stellungen der Hisbollah und 
weitere Ziele im Libanon. Die Hisbollah feuerte Raketen auf 
israelische Städte ab.
   Für Israel ist vor allem die Freilassung von Samir Kuntar ein 
hochemotionaler Akt. Der Libanese war der Haupttäter bei einem 
besonders dramatischen Anschlag. Im April 1979 drang Kuntar mit einem
Kommando der "Palästinensischen Befreiungsfront" in die 
nordisraelische Stadt Naharya ein. Kuntar erschoss einen Mann vor den
Augen der kleinen Tochter und erschlug das Kind. Die Mutter 
versteckte sich mit der zweiten Tochter und hielt ihr den Mund zu. 
Dabei erstickte das Kind. Kurz darauf wurde Kuntar überwältigt. Seine
Freilassung wäre für die Hisbollah ein Propaganda-Erfolg.
    In den Verhandlungen zwischen Israel und der Miliz vermittelt im 
Auftrag der UN der Deutsche Gerhard Conrad. Vor kurzem übergab er in 
Israel einen Hisbollah-Bericht über den Tod des israelischen 
Kampfpiloten Ron Arad, der 1986 nach einem Absturz im Libanon 
gefangen genommen wurde. Laut Bericht starb Arad zwei Jahre später. 
Israel hatte Angaben über seinen Tod als eine der Bedingungen für den
kommenden Austausch genannt.
Die Informationen stehen Ihnen bei Nennung der Quelle Tagesspiegel
zur Verfügung.
Mit freundlichem Gruß,
Frank Jansen (Tel.: 030 - 26009 - 0)

Pressekontakt:

Der Tagesspiegel
Chef vom Dienst
Thomas Wurster
Telefon: 030-260 09-308
Fax: 030-260 09-622
cvd@tagesspiegel.de


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