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Der Tagesspiegel: Bestechungsfall um Doktorwürden: "Beratene" Juristen klagen gegen Titel-Aberkennung

Berlin (ots)

Berlin - Im bisher größten Bestechungsfall um
erkaufte Doktorwürden wollen sich die Promovierten nicht mit dem 
Verlust ihres Titels abfinden. Alle neun Juristen, die gegen Geld 
über das umstrittene "Institut für Wissenschaftsberatung" in Bergisch
Gladbach an einen bestochenen Hannoveraner Rechtsprofessor vermittelt
wurden und dort ihren Titel erwarben , wehren sich vor Gericht. "Sie 
haben alle gegen die Aberkennung ihres Titels Klage eingereicht", 
sagte der Dekan der juristischen Fakultät der Leibniz Universität 
Hannover, Henning Radtke, dem Tagesspiegel (Mittwochsausgabe). Die 
Uni wirft den Juristen vor, sie hätten es stillschweigend akzeptiert,
dass ein bestochener Professor ihnen geholfen habe.  Diese berufen 
sich jedoch darauf, die nötige wissenschaftliche Leistung trotz der 
Zahlungen erbracht zu haben. "Dieser Umstand macht das gesamte 
Verfahren fehlerhaft", sagte Radtke weiter. Die Kandidaten hätten 
"zumindest fragen können, ob alles mit rechten Dingen zugeht". So 
etwa habe die Bergisch Gladbacher Agentur um eine "diskrete" 
Kontaktaufnahme mit dem Professor gebeten. "Diskret muss in einem 
solchen Verfahren gar nichts ablaufen", sagte Radtke. Der 
Hannoveraner Rechtsprofessor war im vergangenen Jahr wegen Bestechung
zu drei Jahren Haft verurteilt worden.
Bei Fragen wenden Sie sich bitte an die 
Tagesspiegel-Wissenschaftsredaktion Tel. 030 26009 - 324

Pressekontakt:

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Telefon: 030-260 09-308
Fax: 030-260 09-622
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