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Der Tagesspiegel: Ernst: Ohne Kurswechsel ist mit der SPD nichts zu machen

Berlin (ots)

Der stellvertretende Partei- und Fraktionschef der
Linken, Klaus Ernst, erwartet nach dem von Oskar Lafontaine 
angekündigten Rückzug nicht automatisch ein verbessertes Verhältnis 
zur SPD. Dem "Tagesspiegel" (Montagausgabe) sagte Ernst: "Es liegt 
doch nicht an Oskar. Entspannter wird der Umgang, wenn die SPD wieder
sozialdemokratischer wird." Die Frage möglicher Zusammenarbeit mit 
den Sozialdemokraten sei "eine Frage der Inhalte, nicht der Personen.
Es ist doch Quatsch, Lafontaine die Schuld dafür zu geben, dass die 
SPD ihre Grundsätze aufgegeben hat." Ernst hob aber hervor, dass sich
die SPD längst "inhaltlich auf uns zu bewegt" habe. "Es geht in die 
richtige Richtung, beim Thema Afghanistaneinsatz oder auch beim 
Mindestlohn. Auch bei Hartz sind jetzt Korrekturen angesagt. Dass SPD
und Linke ein Problem haben, lag nicht an Lafontaine, sondern immer 
am falschen Kurs der SPD." Mit Blick auf die Landtagswahl in 
Nordrhein-Westfalen versicherte der Vizeparteichef: "Wenn sich unsere
Grundpositionen in einer Koalitionsvereinbarung wiederfinden, werden 
wir selbstverständlich auch in eine Regierung gehen. Wenn wir nur 
Mehrheitsbeschaffer sein sollen und die SPD macht so weiter wie 
bisher, wird das nicht gelingen." Zum Rückzug von Lafontaine erklärte
Ernst: "Er hat die Linke groß gemacht. Seine Strategie, bei unseren 
Kernpunkten nicht zu wackeln, hat uns stark gemacht. Daran müssen wir
festhalten, wenn wir weiter wachsen wollen."
Rückfragen: Politikredaktion, Matthias Meisner, Telefon 
030/29021-14312

Pressekontakt:

Der Tagesspiegel
Chef vom Dienst
Thomas Wurster
Telefon: 030-260 09-308
Fax: 030-260 09-622
cvd@tagesspiegel.de


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