Pressestimmen: Bahn-Experten kritisieren Taktik der Bahn
Berlin (ots)
Berlin. Der Umgang der Deutschen Bahn mit Kritikern stößt bei Bahn- Experten zunehmend auf Unmut. "Die Bahn muss aufhören, ihre Kunden zu beschimpfen. Mit Rundumschlägen gewinnt man keinen einzigen Fahrgast zurück", sagte Albert Schmidt, verkehrspolitischer Sprecher von Bündnis 90/Die Grünen im Bundestag, dem "Tagesspiegel am Sonntag". Die Bahn solle akzeptieren, dass die Kunden an den Fahrkartenschaltern über das neue Preissystem abgestimmt hätten, und nun die Konsequenzen daraus ziehen. "Mit der Wiedereinführung einer Bahncard mit 50 Prozent Rabatt würde man viele Kunden zurückgewinnen", ist sich Schmidt sicher. Diese "Bahncard Premium" solle allerdings deutlich mehr kosten als die aktuelle Karte, mit der es 25 Prozent Rabatt gibt.
Auch der Verkehrsforscher Gerd Aberle von Universität Gießen hält den Umgang des Konzerns mit Kritikern am Preissystem für falsch. Bislang habe die Bahn "taktisch unklug" agiert, sagte er. Jetzt müsse die Bahn kundenfreundlicher werden. "So lange die momentane Anti-Stimmung anhält und die Kunden die Tarife nicht akzeptieren, wird das System erfolglos bleiben." Bahnfahren müsse vor allem einfacher werden. "Außerdem muss der Kunde mehr Information darüber bekommen, welcher Zug überfüllt und welcher leer ist", so Aberle.
Eine Änderung der Tarife verlangte auch Transnet-Chef Norbert Hansen. "Wenn es Probleme gibt, dann sollte man das Preissystem korrigieren und nicht warten, bis das Unternehmen auf einmal mit einem Riesenminus dasteht", sagte er dem "Tagesspiegel am Sonntag".
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