Pressestimmen: Multi-Aufsichtsrat André Leysen: "Kanzler muss Gewerkschaften zurückdrängen"
Berlin (ots)
Der ehemalige Agfa-Gevaert-Chef André Leysen hat den Bundeskanzler aufgefor-dert, die Gewerkschaften in Deutschland "auf ihre eigentliche Rolle zurückzudrän-gen". Gegenüber dem Tagesspiegel (Montagausgabe) sagte Leysen, "gibt Schröder nach, hat er seinen Platz in der Geschichte verloren." Der 75jährige Belgier Leysen kritisierte, der Machtanspruch der Gewerkschaften gehe weiter als notwendig sei, "um die Interessen der Arbeitnehmer zu vertreten". Leysen verglich die Situation in Deutschland mit der der Thatcher- Regierung in Großbritannien vor einigen Jahren. Leysen forderte die Deutschen dazu auf, ihre Funktion als Garanten für Stabilität in Europa wieder wahrzunehmen. Das erwarteten die anderen Länder.
Leysen, der nach BMW, Bayer und Deutscher Telekom seinen letzten Aufsichtsrats-posten in Deutschland gerade bei Eon aufgegeben hat, kritisierte auch die Mitbestimmung scharf. "Nach meinen Erfahrungen droht die Gefahr, dass sie zu einer Kungelei zwischen Management und Mitarbeitervertretung führt." Vor allem bei Fragen der Einkommen von Managern und der Tarifgestaltung für die Beschäftigten bestehe die Versuchung, "auf beiden Seiten großzügig zu sein". Unverständlich ist für Leysen auch, dass sich einige Manager derzeit satte Gehaltserhöhungen geneh-migen lassen. "Mich hat schon schwer erschüttert, was ich jetzt über Vorstandsbezüge lesen konnte." "Einige Manager haben den Begriff "shareholder value" mit Management-Selbstbedienung verwechselt."
ots-Originaltext: Der Tagesspiegel
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