Pressestimmen: Banken wünschen sich Feiertage an der Börse zurück
Berlin (ots)
Deutsche Großbanken haben sich für eine Abschaffung des Feiertagshandels an der Deutschen Börse ausgesprochen. "Der Feiertagshandel hat sich genau wie der Abendhandel noch nie gerechnet", sagte ein Commerzbank-Sprecher dem "Tagesspiegel" (Dienstagsausgabe). Die Großbank plädiere deshalb nicht nur für eine - von der Deutschen Börse diskutierten - Abschaffung des Abendhandels zwischen 17 Uhr 30 und 20 Uhr, sondern auch für Ruhetage am Pfingstmontag, an Christi Himmelfahrt, Fronleichnam und am Tag der Deutschen Einheit. "Wir sind ohnehin 24 Stunden am Markt", sagte der Sprecher. Der Feiertagshandel in Frankfurt sei überflüssig und teuer: "Wir könnten den Handel etwa am Tag der Deutschen Einheit locker auch in London abwickeln."
Ähnlich äußerte sich die Hypo-Vereinsbank: "Wir hätten mit der Wiedereinführung des einen oder anderen Feiertags an der Börse kein Problem", sagte ein Sprecher dem "Tagesspiegel". Hier solle sich die Deutsche Börse an den Vorbildern in den USA oder Tokio orientieren, wo an nationalen Feiertagen seit jeher kein Börsenhandel stattfinde. "Die Frankfurter Börse bleibt auch ohne Feiertagshandel international wettbewerbsfähig", fügte der Commerzbank-Sprecher hinzu.
Für Fidel Helmer, Börsenchef des Bankhauses Hauck & Aufhäuser, ist die Verkürzung der Handelszeiten überfällig. "Wir waren immer gegen die Verlängerung. Die Kosten stehen in keinem Verhältnis zum Aufwand". Der Handel an Feiertagen sei weniger problematisch, weil immerhin zusätzlicher Umsatz erwirtschaftet werde - auch wenn dieser längst nicht die Kosten decke. Aus Börsenkreisen ist zu hören, dass die Provisionserlöse pro Mitarbeiter an Feiertagen oft nur einige hundert Euro erreichen.
ots-Originaltext: Der Tagesspiegel
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