Pressestimmen: MITARBEITER DER DEUTSCHEN BA GEGEN GEHALTSVERZICHT
AUF NEUER BASIS VERHANDELN
Berlin (ots)
Die Pläne der Deutschen BA zur Einführung von Lohnverzicht bei ihren Mitarbeitern stößt auf großen Widerstand. Der Betriebsrat hat die interne Aufforderung der Deutschen BA an ihre Mitarbeiter zum Gehaltsverzicht am Dienstag in einer Rundmail, die dem Tagesspiegel (Mittwochsausgabe) vorliegt, als rechtsunwirksam erklärt. Auch die Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit erklärte das Schreiben als rechtsunwirksam. Der neue Inhaber der defizitären Fluggesellschaft, der Textilunternehmer Hans-Rudolf Wöhrl, hatte seinen 800 Mitarbeitern Mitte Juni eine Frist bis zum 26. Juni, also diesen Donnerstag, gesetzt, um über einen freiwilligen Lohnverzicht von 20 Prozent für zwölf Monate zu entscheiden. Wer sich bis Donnerstag nicht melde, akzeptiere den Verzicht, hatte Wöhrl gesagt. Allerdings ist ein solches Verfahren im Arbeitsrecht unzulässig, sagte der Gesamtbetriebsratsvorsitzende des DBA-Bodenpersonals, Udo Aschenbrenner, sowie Markus Kirschneck von Cockpit. Auch stünden auf dem Papier keine Namen. Vor zwei Wochen wollte der Betriebsrat der Forderung noch zustimmen - hatte aber damals noch keinen Rechtsanwalt zu Rate gezogen. "Wir empfehlen den Mitarbeitern, zunächst nichts zu tun und bis zum 1. Juli abzuwarten, wenn Wöhrl das Unternehmen übernimmt", sagte Aschenbrenner dem Tagesspiegel. Dann könne man auf neuer Basis verhandeln. Der Betriebsrat forderte von Wöhrl eine Arbeitsplatzsicherung als Gegenleistung für den Lohnverzicht, sowie einen Interessenausgleich für die Mitarbeiter. Das sei in dem jetzigen Angebot nicht gewährleistet. Wöhrl hatte lediglich verbal angekündigt, im Gegenzug für den Lohnverzicht rund 300 Kündigungen zu vermeiden. "Uns geht es jetzt nicht um die formal rechtlich richtige Form des Schreibens", sagte ein DBA-Sprecher. Es gehe am Donnerstag darum, ein Stimmungsbild zu sehen und danach eventuell individuell auf jeden einzelnen Mitarbeiter zuzugehen. Wöhrl sei aber bereit, mit der Pilotengewerkschaft zu verhandeln. Auch für eine Arbeitsplatzsicherung sei Wöhrl offen.
ots-Originaltext: Der Tagesspiegel
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