Pressestimmen: Schering-Chef verteidigt Gewinnwarnung
Berlin (ots)
Berlin. Der Vorstandschef des Berliner Pharmakonzerns Schering hat die späte Gewinnwarnung für das Jahr 2003 verteidigt. "Wir wussten zwar, dass die Währungsbelastungen im zweiten Quartal groß werden würden", sagte Erlen dem Berliner "Tagesspiegel" (Freitagsausgabe). "Aber der Effekt hat sich gegenüber dem ersten Quartal noch beschleunigt." Das Unternehmen habe die zusätzlichen Belastungen durch die Wechselkurse nicht voll kompensieren können, sagte Erlen. "Was machbar ist, ist gemacht worden." Durch den im Verhältnis zum Euro schwachen Dollar habe das Unternehmen im zweiten Quartal rund 290 Millionen Euro an Umsatz verloren, das habe sich auch im operativen Ergebnis niedergeschlagen. Nach dem ersten Vierteljahr hatte Schering trotz deutlicher Währungseinflüsse noch an den Zielen für 2003 festgehalten und war noch von einem hohen einstelligen Ergebniswachstum ausgegangen.
Erlen geht davon aus, dass die angekündigte Streichung von 300 Stellen bis zum Jahresende das Stammwerk in Berlin-Wedding überdurchschnittlich treffen wird, da das Werk in Deutschland die meisten Mitarbeiter beschäftigt. Trotz der Stellenstreichungen in Deutschland würden an Schering-Standorten in Mittel- und Osteuropa Mitarbeiter eingestellt, in den USA werde zumindest niemand entlassen.
Arbeitnehmervertreter traf das Ausmaß der Entlassungen unvorbereitet. "Dass weitere Arbeitsplätze abgebaut werden, wussten wir", sagte Gesamtbetriebsrat Heinz-Georg Webers dem Tagesspiegel, "aber in der Massivität hat es uns doch überrascht." Der Berliner Betriebsratschef Norbert Deutschmann befürchtet, dass der Stellenabbau vor allem die 70 jungen Mitarbeiter treffen könnte, die nach dem Ende der Ausbildung befristete Verträge bekommen haben. "Die Nachwuchsförderung könnte auf der Strecke bleiben", warnte Deutschmann.
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