Pressestimmen: Bischofskonferenz zu Sozialreformen
Berlin (ots)
Berlin. Der Sekretär der Deutschen Bischofskonferenz, Pater Hans Langendörfer, hat die geplanten Sozialreformen als unzureichend kritisiert und zugleich Opfer der Beschäftigten verlangt. "Die vorgelegten Reformen reichen mit Sicherheit nicht aus, um den drängenden Herausforderungen zu begegnen", sagte er dem Tagesspiegel (Montagsausgabe). Langendörfer forderte auch von den Beschäftigten Verzicht. "Vielleicht müssen auch die Arbeitsplatzbesitzer mehr bereit sein, Zumutungen anzunehmen. Also Maßnahmen mit zu tragen, die auch ihnen etwas abverlangen, wenn diese zu mehr Beschäftigung beitragen. Sollte es hier nicht auch erlaubt sein, etwa über geringere Tariferhöhungen und neue Regeln des Kündigungsschutzes nachzudenken?", sagte er.
Die Leistungen der Arbeitslosenversicherung könnten die Arbeitslosigkeit heute zum Teil mehr verfestigen, als dass sie einen Weg aus der Arbeitslosigkeit bahnten, sagte Langendörfer. Dagegen müsse die Arbeitsmarktpolitik fördernde und fordernde Anreize setzen.
Langendörfer kritisierte die seiner Ansicht nach falsch gewichtete staatliche Umverteilung scharf: "Der Sozialstaat trägt heute teilweise selbst dazu bei, dass die Grundlagen gesellschaftlicher Solidarität ausgezehrt werden. Insbesondere wird die Bereitschaft zur Solidarität in der Familie durch heutige Formen der Umverteilung eher geschwächt als gestärkt."
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