Der Tagesspiegel: Kommentar zum Mord an Schwedens Außenministerin Anna Lindh
Berlin (ots)
Der Täter und sein Motiv sind bisher nicht bekannt. Fest steht aber, dass der Mord an der schwedischen Außenministerin Anna Lindh eine weitere tiefe Zäsur in der jüngeren Geschichte des skandinavischen Landes sein wird, auf das so viele Deutsche staunend und gelegentlich ehrfurchtsvoll blicken. Schweden ist für viele - fälschlicherweise - noch immer ein Synonym für den Wohlfahrtsstaat, der seine Bürger von der Wiege bis zur Bahre behütet. Schweden steht für Neutralität, für eine Gesellschaft, die eine viel intensivere Kultur der politischen Debatte pflegt, für eine Gesellschaft, die auf Konsens ausgerichtet ist. Der Mord an Lindh ist da ent- setzlicher Ausdruck der Tatsache, dass die Realität auch vor Schweden nicht halt macht. Einem Land, in dem man bisher prominente Politiker problemlos auf der Straße ansprechen konnte und Premiers zur Arbeit radelten. Das Attentat wird für die ganze Gesellschaft nicht ohne Folgen bleiben und den Menschen deutlich machen: Es wird kälter - auch in Schweden.
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