Der Tagesspiegel: "Der Tagesspiegel am Sonntag, Berlin" meint zu Libyens Verzicht auf Massenvernichtungswaffen:
Berlin (ots)
Es klingt wie ein Märchen aus 1001 Nacht: Libyen gibt die Programme zur Herstellung von Massenvernichtungswaffen auf und lässt internationale Kontrollen zu. Das ist ein überraschendes Geschenk zum Ausklang eines Jahres, das bei vielen die Furcht wachsen ließ, Kriege würden leichter führbar. Angebliche Schurkenstaaten können friedlich abgerüstet werden, ohne Militärintervention, sogar ohne Regimechange. Möglich wurde die Sensation, weil seine Gegenspieler im Westen ihn mit einer Doppelbotschaft von drohender und ausgestreckter Hand lockten. Bush ist nicht nur der eindimensionale Haudrauf, der im Irak Krieg wegen Massenvernichtungswaffen führt, die er dann nicht finden kann. In Libyen haben er und Blair sich als weitsichtige, geduldige Diplomaten erwiesen. Der Iran könnte zum nächsten Erfolgsbeispiel werden - wenn alles gut geht. Druck, auch militärischer, und Diplomatie sind keine Gegensätze, die Amerika und Europa trennen. Beide sind nötig, um die Welt friedlicher zu machen. Zumindest ein bisschen.
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