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Der Tagesspiegel: Stuttgarter IG Metall-Chef attackiert Daimler-Chrysler

Berlin (ots)

Im Kostenstreit bei Daimler-Chrysler schlägt die IG
Metall zurück. Der baden-württembergische Gewerkschaftschef Jörg
Hofmann wirft dem Management vor, die „sozialpartnerschaftliche
Kultur des Unternehmens zu zerstören“. Mit der Drohung, die Fertigung
der C- Klasse von Sindelfingen nach Bremen und Südafrika zu
verlagern, wenn die Arbeitnehmer nicht Einbußen im Wert von 500
Millionen Euro hinnehmen, verabschiede sich das Unternehmen vom
Prinzip der „einvernehmlichen Maßnahmen“. „Was jetzt passiert, ist
dramatisch“, sagte der Stuttgarter IG etall-Chef dem Tagesspiegel
(Mittwochsausgabe). Die Pläne des Daimler-Chrysler-Vorstands sieht er
im Zusammenhang mit der Verlängerung der Arbeitszeit in zwei
Siemens-Werken: „Siemens beflügelt die dazu, uns anzugreifen.“
Hofmann zufolge geht es Mercedes-Chef Jürgen Hubbert „nur um die
Erhöhung des Gewinns“. Die Umsatzrendite von gegenwärtig sechs bis
sieben Prozent solle mit dem Sparbeitrag der Beschäftigten auf acht
Prozent steigen. Mercedes-Benz habe zuletzt 3,5 Milliarden Euro
verdient und nicht zuletzt das Stammwerk in Sindelfingen habe „manche
nicht so erfolgreiche Aktivität des Managements und die
Internationalisierung finanziert“, meinte Hofmann mit Blick auf
Chrysler und Mitsubishi. Da Mercedes insgesamt gut verdiene, sollte
man nicht über Kostensenkung in Sindelfingen, sondern über „einen
Angleichung nach oben“ in Bremen nachdenken. „Die Zeiten sind gut,
wir sind doch nicht im Jammertal“, sagte Hofmann. Die Einschätzung
von Mercedes-Chef Hubbert, der am Montag von „der baden-
württembergischen Krankheit“ gesprochen hatte, nannte Hofmann „eine
Frechheit“. Die hohe Produktivität in Baden-Württemberg hänge
vielmehr auch mit den Erholungszeiten zusammen. Am kommenden
Donnerstag hat die IG Metall die rund 160000 Daimler-
Chrysler-Beschäftigten in Deutschland zu Protestaktionen aufgerufen.
Trotz des lauter werdenden Streits gehen unterdessen die
Verhandlungen in Stuttgart weiter und sollen Hofmann zufolge noch vor
der Sommerpause beendet werden. Allerdings befürchte er, dass „wir
nicht zu einem Ergebnis kommen“, sagt Hofmann zum Tagesspiegel.
Inhaltliche Rückfragen richten Sie bitte an:
Der Tagesspiegel, Ressort Wirtschaft, Telefon 030/26009-260
ots-Originaltext: Der Tagesspiegel

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Thomas Wurster
Chef vom Dienst
Telefon: 030-260 09-419
Fax: 030-260 09-622
Email: thomas.wurster@tagesspiegel.de

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