Der Tagesspiegel: Polens Präsident Kwasniewski zu Bundespräsident Köhlers erster Auslandsreise: Sein Geburtsort führt unsere Völker zusammen
Berlin (ots)
Führende polnische Politiker sind stolz darauf, dass die erste Auslandsreise des neuen Bundespräsidenten Horst Köhler nach Warschau und Danzig führt. Polens Präsident Aleksander Kwasniewski sagte dem "Tagesspiegel" (Donnerstag-Ausgabe): "Das ist ein Zeichen, wie eng unsere Beziehungen geworden sind. Der Geburtstort des Bundespräsidenten führt unsere Völker enger zusammen. Die Geschichte muss uns nicht trennen." Horst Köhler ist 1943 im ostpolnischen Dorf Skierbieszow geboren, aus dem die SS 1942 alle Polen vertrieben hatte, um deutschen Ansiedlern Platz zu machen. Der Bundespräsident besucht am Donnerstag in Warschau Präsident Kwasniewski und fliegt nach einem Spaziergang durch die Stadt nach Danzig weiter, wo unter anderem eine Kranzniederlegung auf der Westerplatte geplant ist. Mit Schüssen auf den dortigen polnischen Militärstützpunkt hatte am 1. September 1939 der Zweite Weltkrieg begonnen.
Nach Informationen des "Tagesspiegel" wird Köhler in Danzig auch den Friedensnobelpreisträger und Ex-Solidarnosc-Führer Lech Walesa treffen. Walesa sagte dem "Tagesspiegel": "Ich bin stolz, dass der Präsident unseres großen Nachbarn im Westen unser Land als erstes besucht. Wir leben jetzt im Zeitalter der Kaufleute. Heute können die Deutschen im Osten bessere Geschäfte als im Westen machen." Mit einem Christdemokraten, fuhr Walesa fort, "tue ich mich leichter. Erstens, weil die deutschen Sozialdemokraten den Kampf der Solidarnosc gegen den Kommunismus nicht immer unterstützt haben. Zweitens, weil die christlichen Werte für Europa unverzichtbar sind, auch wenn sie nicht den gebührenden Platz in der Europäischen Verfassung bekommen haben."
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