Der Tagesspiegel: Bis zu 18.000 Kläger wollen ihre Geld von der Telekom zurück
Berlin (ots)
Berlin. Der Vorsitzende Richter am Landgericht Frankfurt, Meinrad Wösthoff, eröffnet am Dienstag die ersten zehn Verhandlungen in den Schadenersatzprozessen gegen die Deutsche Telekom. Bei Gericht liegen inzwischen weitere knapp 2300 Klagen, dahinter stünden 17.000 bis 18.000 Kläger, sagte Wösthoff im Gespräch mit dem "Tagesspiegel am Sonntag". Die Brisanz der Klagen liegt nicht in der Höhe der geforderten Summen", sagt Richter Wösthoff. Es geht grob geschätzt insgesamt um etwa 200 Millionen Euro."
Schon vor Verhandlungsbeginn sind unzählige Schriftsätze zwischen den Parteien über das Gericht ausgetauscht worden. Es ist möglich, dass es nicht bei einem Verhandlungstag bleibt", sagt Wösthoff, der die Entscheidung nicht allein trifft. Zwei Handelsrichter, die Kaufleute aber keine Juristen sind, entscheiden mit. Es kann sein, dass es weitere Verhandlungstermine gibt oder dass ein Beweisbeschluss gefasst wird. Es kann aber auch bereits zu einer Entscheidung kommen. Alles ist drin", sagt Wösthoff.
Wichtige Informationen haben Kläger und Gericht auch von der Staatsanwaltschaft in Bonn erhalten, die Anwälte durften die Ermittlungsakten einsehen. Anlegeranwalt Klaus Rotter gibt sich vor Prozessbeginn zuversichtlich. Die staatsanwaltlichen Ermittlungen reichen dreimal aus, um den Prospektmangel beweisen zu können", sagt er. Der Prozess sei auch deshalb interessant, weil er zeige, wie es um den Anlegerschutz in Deutschland bestellt ist, sagen Vertreter der Kläger. Das Verfahren sprenge die Grenzen der Zivilprozessordnung. Ich gehe davon aus, dass jedes einzelne der mehr als 2000 Verfahren durchgeführt werden muss", sagt Anwalt Ralf Plück, dessen Wiesbadener Kanzlei 6200 Kläger vertritt. Das aber würde wiederum Jahre dauern.
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