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Der Tagesspiegel: Armutsbericht: Ostdeutsche holen beim Einkommen auf

Berlin (ots)

Berlin. In Ostdeutschland sind die monatlichen
Haushaltsnettoeinkommen in den vergangenen Jahren prozentual stärker
gestiegen als im Westen. Zwischen 1998 und 2003 nahmen die Bürger in
den neuen Ländern real 3,5 Prozent mehr ein, in den alten Ländern
waren es nur 1,1 Prozent mehr. Das geht aus dem neuen, noch
unveröffentlichten Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung
hervor, der dem "Tagesspiegel" (Montagausgabe) im Entwurf vorliegt.
Das durchschnittliche Einkommen der West-Haushalte lag im ersten
Halbjahr 2003 bei 2895 Euro, in den neuen Ländern waren es 2233 Euro.
Dies deute auf "einen Trend der weiter fortschreitenden Angleichung
zwischen Ost und West hin", schreibt die Regierung in dem Bericht,
der noch zwischen den Ministerien abgestimmt und 2005 veröffentlicht
werden soll. Auffällig sei zudem, dass in Ostdeutschland die
Verteilung von Vermögen "tendenziell gleichmäßiger geworden" sei.
Währenddessen sei in Westdeutschland eine zunehmende Ungleichheit zu
beobachten. Im Schnitt besitzt jeder deutsche Haushalt derzeit ein
Vermögen von 133000 Euro - in den alten Ländern waren es 149000 Euro,
in den neuen Ländern knapp 60000 Euro. Zudem gibt es in der gesamten
Republik praktisch keine Einkommensmillionäre mehr, die keinen
einzigen Cent Steuern zahlen. Die Koalition führt dies auf die
Streichung von Steuervergünstigungen in den vergangenen Jahren
zurück. Bereits bekannt geworden war, dass die Armut unter Haushalten
in der Bundesrepublik zwischen 1998 und 2003 von 12,1 Prozent auf
13,9 Prozent zugenommen hat. Als arm gelten Haushalte, deren
Einkommen unter 60 Prozent des mittleren Netto-Haushaltseinkommens
liegen. Die Armut wäre allerdings ohne die Erhöhung des Kindergeldes
noch stärker gewachsen, heißt es. Im Schnitt hätten fünf Prozent der
Haushalte zusätzlich als arm gegolten, wäre nicht das Kindergeld in
den vergangenen Jahren dreimal erhöht worden.
Inhaltiche Fragen richten Sie bitte an die Wirtschaftsredaktion,
Tel. 030-26009260.
ots-Originaltext: Der Tagesspiegel

Rückfragen bitte an:

Der Tagesspiegel
Thomas Wurster
Chef vom Dienst
Telefon: 030-260 09-419
Fax: 030-260 09-622
Email: thomas.wurster@tagesspiegel.de

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