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Der Tagesspiegel: Grünen-Chefin Roth warnt vor "Mitleidsaktionismus" und spricht sich für internationale Geberkonferenz aus

Berlin (ots)

Nach der Flutkatastrophe in Südasien hat die
Grünen-Vorsitzende Claudia Roth vor „Mitleidsaktionismus" gewarnt und
vor dem vorschnellen Aufruf, Waisenkinder aus dem Katastrophengebiet
zu adoptieren. Erst einmal müssten die Helfer vor Ort den Überblick
gewinnen, wie viele Kinder elternlos geworden seien. „Es darf keinen
Wettbewerb um die auffälligste Aktion geben", sagte sie dem
Tagesspiegel (Freitagsausgabe). Es sei im Einzelfall sehr
unterschiedlich, was für die betroffenen Kinder am besten sei. Roth
erinnerte daran, dass bei dem Erbeben vor einem Jahr in Bam viele
Menschen im Iran Waisenkinder adoptiert hätten. Die Grünen-Chefin
äußerte grundsätzlich die Hoffnung, dass der „Herzensaktivismus"
nicht in wenigen Tagen abklinge. „Auch in ein bis zwei Monaten
brauchen die Menschen dort Hilfe." Roth sprach sich für eine
internationale Geberkonferenz für die Gesamtregion aus. „Der
Wiederaufbau muss schnell und massiv unterstützt werden", sagt die
Grünen-Chefin. Sie plädierte dafür, dass die UN die Koordination für
den Wideraufbau übernehmen solle. „Es bringt nichts, wenn jeder
separat vor sich hinarbeitet." Der Wiederaufbau der Infrastruktur in
den Katastrophengebieten könnte nach Ansicht Roths zugleich ein
Beitrag zur Stabilitäts- und Friedenspolitik sein. „Konflikte wie in
Somalia dürfen nicht noch verstärkt werden. Es wäre entsetzlich, wenn
aus Naturkatastrophen ideologische Konflikte entstehen", sagte die
Politikerin auch mit Blick auf Indonesien. Eine Entschuldung der
Staaten würde nach Ansicht von Rudolf Bindig, Sprecher für
Menschenrechte und humanitäre Hilfe in der SPD- Bundestagsfraktion,
„nur ein bisschen mehr Luft" verschaffen. „Die betroffenen Länder
brauchen auf jeden Fall zusätzliche Mittel von außen", sagte Bindig
dem Tagesspiegel. Nach der Nothilfe werde die humanitäre Hilfe bis zu
einem Jahr in Anspruch nehmen, sagt der SPD- Experte Bindig. Danach
müsse die Entwicklungshilfe geplant werden. „Da gleich mehrere
Entwicklungsländer betroffen sind, müssen das die UN koordinieren",
sagt Bindig.
Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an den Tagesspiegel:
(030) 7262626-00
ots-Originaltext: Der Tagesspiegel

Rückfragen bitte an:

Der Tagesspiegel
Thomas Wurster
Chef vom Dienst
Telefon: 030-260 09-419
Fax: 030-260 09-622
Email: thomas.wurster@tagesspiegel.de

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