Der Tagesspiegel: Verbraucherschützer fordern strengere Regeln für Versicherungsvertreter
Berlin (ots)
Berlin. Trotz der geplanten Gesetzesänderungen werden auch in Zukunft die meisten Deutschen falsch versichert sein. Das sagte Wolfgang Scholl, Versicherungsexperte beim Verbraucherzentrale Bundesverband (VZBV), dem Tagesspiegel (Dienstagausgabe). Das neue Vermittlergesetz, das strengere Anforderungen an die Beratung durch Versicherungsvermittler (Makler, Vertreter, Strukturvertriebe) stellt und ihnen den Abschluss einer Berufshaftpflichtversicherung vorschreibt, reicht nicht aus, meint Scholl. Um die Qualität der Beratung zu verbessern, müsse man das Provisionssystem in der Branche ändern, fordert der Verbraucherschützer. Davon sei aber in dem Entwurf des neuen Vermittlergesetzes, das demnächst vom Bundeskabinett beschlossen werden soll, keine Rede. Viele Kunden lassen sich provisionsträchtige, lang laufende Verträge andrehen, die sie später nicht mehr erfüllen können, warnt Scholl: Nach fünf Jahren werden schon bei der Hälfte der Verträge mit 30-jähriger Laufzeit keine Beiträge mehr gezahlt." Werden Policen gekündigt oder beitragsfrei gestellt, ist das jedoch mit finanziellen Einbußen für die Versicherungskunden verbunden.
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