Der Tagesspiegel: Chinesischer Dissident Harry Wu appelliert an Schröder: EU-Waffenembargo gegen Peking nicht aufheben
Berlin (ots)
Berlin - Die Kritik an der von Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) befürworteten Aufhebung des EU-Waffenembargos gegen China hält an. Nach den Europaabgeordneten aus vier Fraktionen appellierte auch der chinesische Dissident Harry Wu an den Kanzler, von seinem Kurs abzurücken. In einem offenen Brief an Schröder, der dem Tagesspiegel am Sonntag vorliegt, fordert der Menschenrechtsaktivist: Verkaufen Sie keine Waffen an ein autoritäres Regime".
In dem Brief an den Kanzler warnt Wu, dass Peking Waffen in Tibet und gegen Taiwan einsetzen werde, sollte das Embargo aufgehoben werden. "Ich frage mich, ob sich die Bürger in Deutschland darüber im Klaren sind, dass ihr Bundeskanzler gegenwärtig der chinesischen Armee Waffen verkaufen will und dass diese Waffen dazu dienen werden, sowohl das tibetische als auch das taiwanesische Volk einzuschüchtern und möglicherweise sogar zu töten", schreibt Wu.
Der chinesische Menschenrechtsaktivist, der die "Laogai Research Foundation" in Washington leitet, bezweifelt in dem Schreiben weiter, dass ein Waffenhandel mit China die deutsche Wirtschaft stärken würde. An die deutsche Adresse gerichtet schreibt der Dissident weiter: "Auf Grund Ihrer eigenen schmerzerfüllten Geschichte sollten Sie in stärkerem Maße moralisch dazu verpflichtet sein, ein despotisches Regime nicht zu unterstützen und ihm keine tödlichen Waffen zu liefern."
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